
Die Polizei-Software der US-Firma Palantir bringt Ermittlern enorme Zeitvorteile. Kritiker haben allerdings Datenschutz-Bedenken.
Das nordrhein-westfälische Innenministerium will den Vertrag für Polizei-Software der US-Firma Palantir nur noch für einen kurzfristigen Zeitraum verlängern. Damit wolle man Optionen freihalten, bis es ein konkurrenzfähiges europäisches oder am besten deutsches Angebot gebe, erläuterte NRW-Innenminister Herbert Reul in Düsseldorf.
Solange das nicht der Fall sei, werde die Analyse- und Recherche-Plattform der US-amerikanischen Firma aber weiter verwendet, unterstrich der CDU-Politiker. „Diese Hilfe, schneller zu reagieren, um Anschläge möglichst zu verhindern, auf die möchte ich nicht verzichten, solange ich keine Alternative habe.“ Der bisherige Fünf-Jahresvertrag läuft Ende September aus.
Dank des Recherche- und Analyseprogramms können Ermittler in viel kürzerer Zeit Millionen Daten aus verschiedenen Quellen auswerten und verknüpfen. Bewährt habe sich die Software vor allem dort, wo massenhaft Daten anfallen – etwa um Pädokriminellen auf die Spur zu kommen, erläuterte Kriminaldirektor Dirk Kunze aus der Praxis.
Kritiker monieren, dass in dem System nicht nur Daten von Verdächtigen auftauchen, sondern etwa auch von Zeugen, Opfern oder Auskunftspersonen.