Abschiebungen: Mehr als jeder zehnte Abgeschobene ist minderjährig

  • August 11, 2025

Die Zahl der Abschiebungen aus Deutschland steigt, nicht erst seit Amtsantritt der neuen Regierung. Darunter sind auch viele Minderjährige. Das erbost die Linke.

Mehr als elf Prozent der im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschobenen Menschen waren Kinder und Jugendliche. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor. Demnach wurden im vorigen Jahr 20.084 Personen aus Deutschland abgeschoben, 2.316 davon waren zwischen 6 und 18 Jahren alt, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete. Das entspricht einer Quote von 11,5 Prozent. Die Antwort liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. 

Die Quote ist seit 2022 mit über 11 Prozent stabil. Im ersten Halbjahr 2025 kamen auf 11.807 Abgeschobene demnach 1.345 Kinder und Jugendliche. Das sind 11,4 Prozent. Die Antwort zeigt gleichwohl, dass die Zahl der Abschiebungen schon in den Jahren der Ampel-Koalition deutlich gestiegen ist – von 12.945 im Jahr 2022 über 16.430 im Jahr 2023 auf 20.084 im Jahr 2024. „Keine Erkenntnisse“ hat die Regierung, wie viele der Abgeschobenen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen. 

Bartsch: Kinder gehören in die Schule, nicht in den Abschiebeflieger

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch kritisierte die Abschiebung Minderjähriger. „Immer mehr Kinder aus Deutschland abzuschieben, löst kein Problem – es ist ein Problem! Kaltherzigkeit darf weder Politikstil noch Politikziel unseres Landes sein. Im ersten Halbjahr wurden mehr schulpflichtige Kinder abgeschoben als vor wenigen Jahren im gesamten Jahr“, stellte Bartsch fest. „Welchen Sinn soll es haben, Kinder, die hier lernen, die hier aufwachsen, die hier integriert sind – die Fachkräfte von morgen – und ihre Familien abzuschieben“, fragte Bartsch. Er betonte: „Kinder gehören in die Schule – nicht in den Abschiebeflieger.“

  • Ähnliche Beiträge

    • August 11, 2025
    Urlaub in der Hauptstadt: Weniger Touristen in Berlin

    Die Besucherzahlen in Berlin waren in den ersten sechs Monaten rückläufig. Vor allem aus dem Ausland kamen weniger Touristen in die Hauptstadt.

    • August 11, 2025
    Japan: Wie die Sexspielzeug-Marke Tenga den Japanern wieder Lust machte

    In Japan sah Sexspielzeug lange obszön aus. Das wollte der Autoschrauber Koichi Matsumoto ändern – und gründete die Marke Tenga. Zu Beginn testeten seine Freunde die Produkte.

    Du hast verpasst

    Japan: Wie die Sexspielzeug-Marke Tenga den Japanern wieder Lust machte

    • August 11, 2025
    Japan: Wie die Sexspielzeug-Marke Tenga den Japanern wieder Lust machte

    Urlaub in der Hauptstadt: Weniger Touristen in Berlin

    • August 11, 2025
    Urlaub in der Hauptstadt: Weniger Touristen in Berlin

    Kriminalität: Hochzeit, Hunde und ein Hinterteil

    • August 11, 2025
    Kriminalität: Hochzeit, Hunde und ein Hinterteil

    Tragisches Unglück?: 18-Jähriger nach tagelanger Suche tot gefunden

    • August 11, 2025
    Tragisches Unglück?: 18-Jähriger nach tagelanger Suche tot gefunden

    Gewalttat: 48-Jähriger würgt Partnerin bis zur Bewusstlosigkeit

    • August 11, 2025
    Gewalttat: 48-Jähriger würgt Partnerin bis zur Bewusstlosigkeit

    RTL-Moderatorin: „Urlaub anders vorgestellt“: Lola Weippert liegt im Krankenhaus

    • August 11, 2025
    RTL-Moderatorin: „Urlaub anders vorgestellt“: Lola Weippert liegt im Krankenhaus