
Vor allem Restaurants beklagen Einbußen. Doch es gibt auch Wachstum im Gastgewerbe. Die Beschäftigung sinkt.
Für Bayerns Wirte läuft es derzeit schlecht. Im ersten Halbjahr machten sie preisbereinigt 2,5 Prozent weniger Umsatz als vor einem Jahr, wie das Landesamt für Statistik mitteilt. Betrachtet man nur den Juni, fällt das Minus mit 4 Prozent sogar noch deutlicher aus. Damit hat sich der Negativtrend aus dem ersten Quartal sogar noch leicht beschleunigt.
Betroffen ist vor allem die speisengeprägte Gastronomie – also der Bereich von Restaurants und Gaststätten über Imbissstuben bis zum Eiscafé. Dort geht es im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 um 3,1 Prozent nach unten. Die getränkegeprägte Gastronomie – beispielsweise Kneipen oder Bars – büßte dagegen nur minimale 0,1 Prozent ein, Caterer 0,5 Prozent.
Gründe für den Rückgang nennt das Landesamt nicht. Eine Rolle dürfte allerdings die Debatte um steigende Preise in der Gastronomie spielen, die möglicherweise Gäste verprellt. Die letzten Inflationszahlen hatten dort immer wieder überdurchschnittliche Zunahmen gezeigt.
Hotels und Campingplätze legen zu
Das Gastgewerbe insgesamt büßt allerdings preisbereinigt nur 1 Prozent Umsatz ein. Grund dafür ist, dass der andere große Bereich der Branche, die Beherbergung, mit einem Plus von 1,1 Prozent zulegen konnte – getrieben von Campingplätzen und Hotels.
Auch die Beschäftigung im Gastgewerbe ging zurück. Hier steht ein Minus von 0,7 Prozent. Allerdings passt die Verteilung des Jobabbaus nicht zur Entwicklung der Umsätze: So steht in der getränkegeprägten Gastronomie, die sich bei den Erlösen relativ stabil zeigt, bei der Beschäftigung ein Minus von 5,6 Prozent zu Buche. In den schlechter laufenden Restaurants dagegen sinkt die Zahl der Jobs nur um 0,3 Prozent. Auch die Beherbergung zeigt ein leicht überdurchschnittliches Minus bei Beschäftigten, obwohl die Umsätze stiegen.
Der einzige Bereich des Gastgewerbes, in dem mehr Menschen Arbeit fanden, waren im ersten Halbjahr die gut laufenden Campingplätze. Sie dürften unter anderem vom trockenen Wetter im Juni profitiert haben.