
Nach einer Messerattacke auf zwei Lebensmittelkontrolleurinnen ist ein Eisverkäufer aus Gelsenkirchen verurteilt worden. Im Prozess hatte er sich entschuldigt, zuvor aber auch andere Sätze gesagt.
Das Essener Landgericht hat einen 64-jährigen Eisverkäufer aus Gelsenkirchen wegen versuchten Totschlags zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte hatte im Prozess eingeräumt, im März zwei Lebensmittelkontrolleurinnen mit einem Messer niedergestochen zu haben. Diese hatten zuvor seinen Betrieb wegen Hygienemängeln geschlossen.
Polizei leistet Erste Hilfe
Eine der Frauen wurde bei der Attacke schwer verletzt. Die Polizei war zum Glück innerhalb weniger Minuten vor Ort. Einer der Beamten leistete bis zum Eintreffen der Rettungskräfte erfolgreich Erste Hilfe.
Die beiden Frauen kannten den 64-Jährigen schon von mehreren Kontrollen im Vorfeld. Zuletzt hatten sie im Eiswagen zahlreiche schimmelige Stellen bemängelt. Außerdem sollen im Kühlschrank abgelaufene Lebensmittel gefunden worden sein.
Revision angekündigt
In seinem letzten Wort vor der Urteilsberatung bat der Angeklagte noch einmal um Entschuldigung. Zeugen hatten jedoch davon berichtet, dass er nach seiner Festnahm sinngemäß gesagt habe: „Ich würde das immer wieder tun, die wollten mir mein Lebenswerk zerstören.“
Die Staatsanwaltschaft hatte zehn Jahre Haft, die Verteidigung fünf Jahre Haft beantragt – beide nicht wegen versuchten Totschlags, sondern wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Verteidiger kündigte an, gegen das Urteil Revision einzulegen.