Schwalmstadt: Tödliche Polizeischüsse: Verfahren gegen Beamte eingestellt

  • August 12, 2025

Im Fall der von Polizisten erschossenen Frau aus Schwalmstadt sind die Ermittlungen gegen vier Beamte eingestellt worden. Laut Staatsanwaltschaft gab es keinen hinreichenden Tatverdacht.

Nach den tödlichen Schüssen auf eine Frau vor der Polizeistation in Schwalmstadt im Oktober vergangenen Jahres sind die Ermittlungen gegen vier Polizeibeamte eingestellt worden. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Marburg auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Gegen die Beamten war wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt worden. Es habe in dem Verfahren keinen hinreichenden Tatverdacht gegeben, sagte der Sprecher. Es sei bereits Ende Juni eingestellt worden.

Softairwaffe auf Beamte gerichtet

Die Frau ohne festen Wohnsitz soll den Ermittlern zufolge am frühen Morgen des 24. Oktober 2024 eine Softairwaffe auf Polizeibeamte gerichtet haben, die einer scharfen Schusswaffe „zum Verwechseln ähnlich“ war. Daraufhin hatten vier Polizisten Schüsse abgegeben. Softairwaffen sind Nachbildungen echter Waffen. Sie verschießen kleine Kugeln, die oft aus Kunststoff bestehen und nicht lebensbedrohlich sind.

Die 20 Jahre alte Frau war trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen noch im Rettungswagen gestorben. Eine Obduktion ergab, dass sie von mindestens zwei Kugeln getroffen worden war. Ein Schuss verursachte demnach die tödliche Verletzung innerer Organe, die mit einem hohen Blutverlust einherging. Insgesamt gaben die Polizeibeamten laut dem Sprecher 13 Schüsse auf die Frau ab. Das habe ein Waffengutachten ergeben. 

Unklar bleibt, ob Frau geschossen hat

Die Frau war in der Nacht vor den Schüssen wegen des Verdachts auf Trunkenheit im Verkehr sowie unerlaubten Entfernens vom Unfallort auf die Polizeistation in Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) gebracht worden. Nachdem sie eine Blutprobe abgegeben hatte, wurde sie den Ermittlern zufolge wieder entlassen. Der Verdacht auf Trunkenheit am Steuer hatte sich laut Staatsanwaltschaft bestätigt. Bei der Frau wurde demnach kurz nach Mitternacht eine Blutalkoholkonzentration von mindestens 1,87 Promille festgestellt.

Ob die 20-Jährige selbst auf die Beamten geschossen hatte, lässt sich laut dem Sprecher nicht aufklären. „Es spricht vieles dafür, dass sie nicht geschossen hat“, erklärte er. „Zumindest wurde in der von ihr verwendeten Anscheinswaffe und auch am Tatort keine Munition gefunden.“ Die Restmöglichkeit, dass die kleinen Kugeln, mit denen sie geschossen haben könnte, verloren gegangen oder nicht gefunden worden seien, könne aber nicht mit allerletzter Gewissheit ausgeschlossen werden.

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