
Die vielen Regentage im Juli haben die Waldböden dringend gebraucht – aber es war noch nicht genug. In einigen Regionen Niedersachsens steigt erneut die Waldbrandgefahr.
Der dauerhafte Niederschlag im Juli hat den Waldböden nicht gereicht: Wegen hoher Temperaturen und der Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr in einigen Regionen Niedersachsens. „Der Index ist heute nach oben geschnellt, das macht uns Sorgen“, sagte der Leiter der Waldbrandzentrale in Lüneburg, Knut Sierk. So sei bereits bei Celle die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe 4 am Dienstag erreicht worden.
Nach der Vorhersage des Waldbrandgefahrenindexes des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden von Mittwoch an in vielen Teilen des Bundeslandes hohe Warnstufen erreicht, vor allem im Nordosten. Der Juli-Regen sei nicht weit genug in den Boden eingedrungen. „Man denkt, die Waldböden müssten gesättigt sein, aber wenn man den Humus wegkratzt, ist der Mineralboden nicht durchfeuchtet“, berichtete Sierk.
Zudem hätten sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zum Frühsommer verändert, die diesjährige Vegetation sei teilweise schon vertrocknet. Besonders gefährdet sind Wälder neben Ackerflächen. „Aufgrund der Witterung hat sich die Ernte verzögert, ist jetzt aber voll im Gange und die Maschinen, die das ganze Jahr stehen, fangen gern Feuer“, erklärte der Experte von den Landesforsten.
Nadelholzvegetation im Nordosten gefährdet
Als klassisches Hochrisikogebiet sei ein Keil von der Lüneburger Heide über Brandenburg bis zur polnischen Grenze betroffen – überwiegend Nadelholzvegetation. „Diese Standorte sind so trocken, dass überwiegend Kiefern dort wachsen“, so Sierk.
Die Waldbrandzentrale ist in den nächsten Tagen durchgehend besetzt. Von Stufe 3 von 5 überwachen Forstwirte ein Gebiet von 440.000 Hektar Wald. Die überwachte Gesamtfläche liegt bei fast einer Million Hektar, täglich kommen Hunderte Meldungen von den 17 niedersächsischen Standorten dort an. Die Kamerastandorte erstrecken sich auf die sechs Landkreise Lüneburg, Heidekreis, Uelzen, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Celle.