Cum-Ex-Skandal: Schlappe für Warburg Bank im Streit um Millionen-Forderungen

  • August 14, 2025

Seit Jahren versucht die in den Cum-Ex-Skandal verstrickte Hamburger Warburg Bank, 155 Millionen Euro von der Steuerverwaltung zurückzubekommen. Jetzt gibt es eine höchstrichterliche Entscheidung.

Im Streit um Steuerrückforderungen in dreistelliger Millionenhöhe hat die in den Cum-Ex-Skandal verstrickte Warburg Bank eine juristische Niederlage hinnehmen müssen. Der Bundesfinanzhof in München wies eine Beschwerde der Warburg-Gruppe als unbegründet zurück, dass eine Entscheidung des Finanzgerichts Hamburg aus dem November 2023 nicht zur Revision zugelassen wurde (Beschluss VIII B 17/24). 

Die Hamburger Richter hatten darin Steuerrückforderungen des Fiskus in Höhe von insgesamt 155 Millionen Euro gegen die Bank für rechtens erklärt (Az: 6 K 228/20). 

Bei Cum-Ex-Geschäften handelten Aktienhändler rund um den Dividendenstichtag Aktien mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttungsanspruch zwischen mehreren Beteiligten hin und her. Am Ende war dem Fiskus nicht mehr klar, wem die Papiere gehörten. Finanzämter erstatteten Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Dem deutschen Staat entstand dadurch ein Milliardenschaden.

Warburg-Gruppe forderte 155 Millionen Euro zurück 

Die Steuerverwaltung hatte die Summe für die Jahre 2007 bis 2011 unter anderem wegen der im Rahmen betrügerischer Cum-Ex-Geschäfte erfolgten Erstattung nie gezahlter Kapitalertragsteuern zurückgefordert. 

Die Bank hatte den Standpunkt vertreten, dass die Forderungen verjährt seien. Dennoch hatte sie die 155 Millionen Euro nach eigenen Angaben 2020 unter Vorbehalt gezahlt, seither aber versucht, die Summe auf juristischem Weg zurückzubekommen.

Die steuerliche Behandlung der Warburg Bank hatte in den vergangenen Jahren auch die Politik beschäftigt. Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hatte daraufhin eine mögliche Einflussnahme führender Hamburger SPD-Politiker auf den Steuerfall geprüft. Hintergrund waren drei Treffen der Warburg-Gesellschafter Christian Olearius und Max Warburg mit dem damaligen Bürgermeister und späteren Bundeskanzler Olaf Scholz in den Jahren 2016 und 2017.

Ein Beleg für eine Einflussnahme wurde dabei bis zum Abschluss des PUA Anfang dieses Jahres nicht erbracht. Scholz, der sich nach eigenen Angaben nicht an die Gespräche mit den Bankern erinnern kann, hatte entsprechende Vorwürfe stets zurückgewiesen.

  • Ähnliche Beiträge

    • August 14, 2025
    Fossilienfunde : Homo sapiens war nicht allein: Neue Entdeckung überrascht Forschende

    Dass Homo sapiens die einzige lebende Menschenart ist, war nicht immer so. Neue Fossilienfunde enthüllen, welche Homininenarten einst Seite an Seite existierten.

    • August 14, 2025
    Im Feierabendverkehr: Auto prallt gegen Lärmschutzwand – Fahrer schwer verletzt

    Während der Rushhour kommt es bei Hanau zu einem Verkehrsunfall: Zwei Autos prallen aufeinander. Das hat weitere Folgen für einen der Wagen – und dessen Fahrer.

    Du hast verpasst

    Im Feierabendverkehr: Auto prallt gegen Lärmschutzwand – Fahrer schwer verletzt

    • August 14, 2025
    Im Feierabendverkehr: Auto prallt gegen Lärmschutzwand – Fahrer schwer verletzt

    Fossilienfunde : Homo sapiens war nicht allein: Neue Entdeckung überrascht Forschende

    • August 14, 2025
    Fossilienfunde : Homo sapiens war nicht allein: Neue Entdeckung überrascht Forschende

    Gehalt und Boni: So viel verdiente Richard Lutz als Bahnchef

    • August 14, 2025
    Gehalt und Boni: So viel verdiente Richard Lutz als Bahnchef

    Power-Frau: Fans im eigenen Wohnzimmer: Das Marketingphänomen Taylor Swift

    • August 14, 2025
    Power-Frau: Fans im eigenen Wohnzimmer: Das Marketingphänomen Taylor Swift

    Darlehen für Flüchtlinge: Wagenknecht begrüßt Vorstoß von SPD-Landräten – und übt Kritik

    • August 14, 2025
    Darlehen für Flüchtlinge: Wagenknecht begrüßt Vorstoß von SPD-Landräten – und übt Kritik

    Abschiebungen von Afghanen aus Pakistan mit deutschen Aufnahmezusagen: Außenamt in „großer Sorge“

    • August 14, 2025
    Abschiebungen von Afghanen aus Pakistan mit deutschen Aufnahmezusagen: Außenamt in „großer Sorge“