Transport: HHLA steigert Umschlag – auch dank des China-Handels

  • August 14, 2025

Der Hamburger Hafenlogistiker steht vor einem Umbruch: Die langjährige Chefin Titzrath verlässt demnächst das Unternehmen. Der Nachfolger übernimmt im Oktober.

Der von Querelen geplagte Hamburger Hafenlogistiker HHLA ist im jüngsten Quartal auch wegen des China-Handels anhaltend gewachsen. Unternehmenschefin Angela Titzrath, die ihren Posten Ende September abgeben wird, sprach von einem erfolgreichen ersten Halbjahr, wie aus der Mitteilung hervorgeht. 

Die städtisch geführte HHLA betreibt Containerterminals in Hamburg und im europäischen Ausland und ist damit auch vom Welthandel abhängig. Der HHLA nach legte der Containertransport zwischen Hamburg und Ostasien sowie Hamburg und anderen europäischen Seehäfen zu, was zu mehr Umschlag führte. Das US-Geschäft verlor dagegen an Relevanz. 

Der Umschlag der drei HHLA-Containerterminals in Hamburg wuchs im ersten Halbjahr um 6,9 Prozent zum Vorjahr auf etwa drei Millionen Standardcontainer.

Noch stärker entwickelte sich der Umschlag der ausländischen Containerterminals, die sich in Odessa, Triest, Muuga (Estland) befinden. Der Vorjahresvergleich ist aber nicht aussagekräftig, denn das ukrainische Terminal schlug am Wasser zeitweise keine Ware um. Nach Wiederaufnahme des Umschlags tötete im Mai ein russischer Raketenangriff drei Arbeiter. 

Umsatz wächst auf rund 450 Millionen Euro 

Der Konzernumsatz der Hamburger Hafen und Logistik AG wuchs im zweiten Quartal (April-Juni) zum Vorjahr um 13,2 Prozent auf 448,9 Millionen Euro, wobei Umschlag- und Transportgeschäft ähnlich zulegten. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg um 13 Prozent auf 46,8 Millionen Euro. Nach Steuern und Berücksichtigung anderer Gesellschafter blieb ein Gewinn von 11,2 (Vorjahr 14,3) Millionen Euro. Auch im Vergleich zum Vorquartal entwickelte sich das Unternehmen positiv. 

Unruhe nach Titzraths Abschiedsankündigung

Gegen Ende Juni, also zum Ende des Berichtszeitraums, hatte Titzrath nach neun Jahren an der Spitze der HHLA überraschend ihren Rückzug angekündigt. Auf der Hauptversammlung wenig später monierten Aktionärsvertreter den Vorgang sowie eine umstrittene Dividendenkürzung, die der Mehrheitsaktionär (Stadt Hamburg und Reederei MSC) durchsetzte. 

Kritik richtete sich auch gegen Aufsichtsratschef Rüdiger Grube. Kritiker warfen und werfen Grube zudem vor, in zu vielen Aufsichtsräten zu sitzen, womit er gegen Aktienrecht verstoße. Der Fall beschäftigt unverändert die Opposition in der Hamburger Bürgerschaft. Grube kündigte im Juli an, das Unternehmen bis Jahresende zu verlassen. 

Mehr als zwei Wochen später konnte Grube den Nachfolger Titzraths präsentieren: Im Oktober soll der niederländische Manager Jeroen Eijsink den Posten übernehmen. Eijsink leitete zuvor das litauische Transportunternehmen Girteka. 

Im November vergangenen Jahres war die weltgrößte Containerreederei MSC bei der HHLA eingestiegen. Abgemacht ist, dass die Schweizer Reederei bis zu 49,9 Prozent an der Beteiligungsgesellschaft, dem Mehrheitsaktionär, halten wird. Der Einstieg war und ist umstritten. 

HHLA rechnet mit langsamerem Umschlagwachstum

In der zweiten Jahreshälfte erwartet das Unternehmen, dass der Umschlag sich in Häfen weltweit verlangsamen wird, wie es im Halbjahresfinanzbericht heißt.

Die HHLA passte ihre Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr leicht nach unten an. Der Konzern rechnet nun mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen 195 und 215 Millionen Euro (zuvor 195 bis 235 Millionen Euro).

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