
Der Gewinn ist eingebrochen, aber der BVB-Chefmanager zeigt sich dennoch zufrieden. Es war die letzte Zahlenpräsentation des 66-Jährigen.
Hans-Joachim Watzke verabschiedet sich nach 20 Jahren mit einem Gewinnrückgang aus dem Management von Borussia Dortmund. Im Geschäftsjahr 2024/2025 verbuchte der im SDax notierte Fußball-Bundesligist unter dem Strich knapp 6,5 Millionen Euro. In der Vorsaison waren es noch 44,3 Millionen Euro. Grund sind geringere Transfererlöse, wie Watzke bei der Bilanz-Pressekonferenz in Dortmund berichtete. Der BVB hatte im Geschäftsjahr 2023/2024 Jude Bellingham für über 100 Millionen Euro zu Real Madrid transferiert.
Das wirkt sich deutlich auch auf den Umsatz aus. Der ist von über 600 Millionen Euro auf knapp 587,2 Millionen Euro gesunken. Nur mit dem Spielbetrieb, Werbung, TV-Vermarktung und Merchandising erlöste die Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA 526,0 Millionen Euro. Das ist ein Plus im Vorjahresvergleich von 3,3 Prozent und damit ohne Spielerverkäufe ein Umsatzrekord, wie Watzke bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz betonte. Der Gewinn soll laut Finanzgeschäftsführer Thomas Treß fast komplett an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Watzke betonte bei seiner 21. Bilanzpressekonferenz, er gehe ohne Abschiedsschmerz. Er sei erleichtert, dass er keine Entscheidungen mehr treffen müsse. Er habe sich bereits in den vergangenen Wochen komplett rausgezogen. Er verlasse das Management mit großer Dankbarkeit.
Ziel immer über 500 Millionen Euro
Ohne Transfererlöse sei sein Ziel immer gewesen, beim Umsatz über 500 Millionen Euro zu kommen. Das habe der BVB erneut erreicht.
Der 66-Jährige erinnerte daran, dass er vor 20 Jahren, nachdem der Verein finanziell am Boden lag, bei seiner ersten Bilanz-Pressekonferenz noch einen Umsatz von 75 Millionen und einen Verlust von 54 Millionen Euro vermeldet habe. Der Verein war zuvor nur knapp einer Insolvenz entkommen.
Kandidatur für Verein
Watzke hatte zuletzt angekündigt, dass er für das Präsidentenamt beim eingetragenen Verein Borussia Dortmund kandidieren werde. Im Herbst wählen die Mitglieder eine neue Vereinsführung. Der bisherige Amtsinhaber Reinhold Lunow will sich aber zur Wiederwahl stellen. Der 66-jährige Watzke kündigte bei der Bilanz-Pressekonferenz an, dass er der Versammlung im November entspannt entgegenschaue. Sollte der Wahlausschuss Lunow für das Amt nominieren, werde er seine Kandidatur zurückziehen.