
Zu Höchstzeiten wurden teils zwölf Geldautomaten pro Jahr in MV gesprengt. Dass es zuletzt deutlich weniger waren, kann mehrere Gründe haben.
Geldautomaten in Mecklenburg-Vorpommern sind in diesem Jahr weitgehend von Sprengungen verschont geblieben. Bislang sei der Polizei in diesem Jahr nur ein Fall gemeldet worden, teilte das Landeskriminalamt auf Anfrage mit. Im Februar hatte eine Explosion in Satow im Landkreis Rostock nicht nur einen Geldautomaten der dortigen Sparkassen-Filiale gesprengt, sondern auch das Gebäude stark beschädigt. Zudem wurde eine nicht explodierte Sprengladung am Geldautomaten festgestellt, weshalb ein Sperrbereich zeitweise evakuiert wurde.
2024 wurden laut LKA vier Geldautomaten und im Jahr davor zwölf gesprengt. Dies war auch der Höchststand der vergangenen Jahre zusammen mit dem Jahr 2018, als es ebenso viele waren.
Mögliche Nachahmung – keine Angaben zur Beute
Ein möglicher Rückgang der Zahlen kann laut LKA auf verstärkte Schutzmaßnahmen seitens der Banken sowie die Reduzierung der Automaten zurückzuführen sein. Demnach können auch Erfolge von Ermittlern eine Rolle spielen, die bundesweit zu diversen Festnahmen geführt hätten.
Angaben zur Aufklärungsquote sind laut LKA nicht möglich, da Ermittlungen teils über mehrere Jahre sowie Bundeslandgrenzen hinausgehen und es teilweise um zusammenhängende Taten geht. Angaben zu etwaiger Geldbeute vermeiden die Ermittler, um Nachahmung entgegenzuwirken.
Nicht nur Sprengungen
Neben Sprengungen oder Sprengversuchen versuchen Täter auch auf anderen Wegen, an das Geld der Automaten zu gelangen. Ebenfalls im Februar versuchten Unbekannte, im Elisenpark in Greifswald einen Geldautomaten zu öffnen. Die Täter verschafften sich nach früheren Polizeiangaben gewaltsam Zutritt zum Gebäude und versuchten anschließend, den Geldautomaten zu knacken. Der Automat habe jedoch standgehalten, sodass kein Bargeld entwendet worden und lediglich ein Sachschaden entstanden sei.
Mitte Juli versuchten Unbekannte in Timmendorf auf der Insel Poel, einen Geldautomaten zu knacken. Nach damaligen Polizeiangaben versuchten ein oder mehrere Täter nachts, den Geldautomaten aus der Verankerung zu reißen. Dabei hätten die Unbekannten einen Schaden von etwa 10.000 Euro verursacht.