Lok Leipzig im Pokal: Fifa-Boss Infantino und DFB melden sich im Rassismus-Fall zu Wort

  • August 18, 2025

Der Schalker Spieler Christopher Antwi-Adjei ist im Pokalspiel gegen Lok Leipzig offenbar übel beleidigt worden. Fifa-Boss Infantino fordert Aufklärung vom DFB.

Nach dem mutmaßlichen Rassismus-Vorfall im Pokalspiel zwischen Lok Leipzig und Schalke 04 hat der DFB ein Statement von Präsident Bernd Neuendorf veröffentlicht. „Rassismus und Diskriminierung, Hass und Ausgrenzung haben im Fußball keinen Platz. Wir stehen für Vielfalt und Respekt. Und an der Seite der Betroffenen sowie derjenigen, die sich für unsere Werte einsetzen“, heißt es darin.

Gleichzeitig schaltete sich sogar der Fifa-Präsident Gianni Infantino aus der Ferne ein und verurteilte den Vorfall: „Ich wiederhole mich und werde dies weiterhin tun: im Fußball gibt es keinen Platz für Rassismus oder jede andere Form der Diskriminierung“, sagte der Weltverbandschef. Vom Deutschen Fußball-Bund wie der deutschen Polizei erwartet Infantino nun Aufklärung und eine Bestrafung der Täter.

Befremden beim DFB löste hingegen die Reaktion von Hermann Winkler aus, Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV). Winkler wollte nach dem Rassismus-Vorfall das Ergebnis der Ermittlungen in dem Fall abwarten, bevor er ihn beurteilt. „Bei aller Notwendigkeit einer zügigen Aufarbeitung dieses ernsten Themas, hört auf mit Spekulationen und Schuldzuweisungen, bevor nicht Spielbericht und Ergebnisse der polizeilichen Befragungen ausgewertet sind“, sagte Winkler der Deutschen Presse-Agentur. Der DFB-Vizepräsident war selbst Augenzeuge des Schalker Siegs (1:0 nach Verlängerung) und meinte, er habe „keine fremdenfeindliche Stimmung wahrgenommen“. 

Lok-Leipzig-Fans pfeifen Spieler aus

Der Schalke-Profi Christopher Antwi-Adjei hatte am Sonntagnachmittag nach rund einer Viertelstunde bei den Schiedsrichtern eine rassistische Beleidigung von der Tribüne gegen ihn kenntlich gemacht. Schiedsrichter Max Burda unterbrach die Partie beim Stand von 0:0 für wenige Minuten. Nach einem Hinweis durch den Stadionsprecher, dass diskriminierende Rufe zu unterlassen seien, wurde die Begegnung fortgesetzt. Antwi-Adjei wurde fortan bei jedem Ballkontakt von zahlreichen Lok-Fans ausgepfiffen. Der 31-Jährige erstatte Anzeige, die Polizei nahm Ermittlungen auf.

„Das haut nicht hin, nicht in der heutigen Zeit, generell gar nicht“, sagte der in Hagen geborene Offensivspieler. Laut seiner Aussage wurde das „N-Wort“ gerufen. Mit dem Begriff „N-Wort“ wird heute eine früher gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben. „Es hat auch nicht jeder gesagt. Für mich war es ein vereinzelter Ruf. Ich hoffe, die Person denkt noch mal über diese Worte nach“, sagte Antwi-Adjei. 

„Nazis raus“-Rufe in Potsdam 

Bei einem weiteren Rassismus-Vorfall am Wochenende reagierten die Fans ganz anders: Im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion wurde ein Profi des 1. FC Kaiserslautern im Pokalspiel bei RSV Eintracht Stahnsdorf beleidigt. Durch ein schnelles Eingreifen von Zuschauern und Sicherheitsdiensten konnte der Täter ermittelt werden. Beide Fanlager skandierten „Nazis raus“.

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