
Der gebürtige Liverpooler Tony Cragg gehört zu den international bekanntesten Bildhauern. Seit Jahrzehnten bleibt er seiner Wahlheimat Wuppertal treu. Dort zeigt er jetzt neuere Arbeiten.
Seit vielen Jahren präsentiert der britisch-deutsche Bildhauer Tony Cragg im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden Kunst von Weltrang. Nun realisiert der preisgekrönte Künstler dort seine erste große Einzelschau mit eigenen Werken. Ab Mittwoch zeigt Cragg (76) neuere Arbeiten und Zeichnungen aus den vergangenen zehn Jahren.
Der gebürtige Liverpooler ist bekannt für seine in sich verdrehten Bronzeskulpturen, die sich meterhoch in die Höhe schrauben. Nun präsentiert der ehemalige Rektor der Kunstakademie Düsseldorf unter dem Titel „Line of Thought“ (Gedankengang) in allen drei Ausstellungshallen des Skulpturenparks viele andere Seiten seines umfangreichen Werks.
Kleine Glaskunst, wuchtige Skulpturen
Aus Glas formte er zum Beispiel kleine abstrakte Skulpturen, die in Murano gefertigt wurden. Ganz im Gegensatz steht eine aus geschnittenen und gebogenen Aluminiumplatten gefertigte Großskulptur, deren gelber Lack teilweise abgeschliffen wurde. Andere Werke fertigte Cragg aus rostigem Cortenstahl, und manche über zwei Meter hohe Skulptur balanciert auf nur drei Beinen.
Auch mit Holz arbeitete Cragg in den vergangenen Jahren und schuf daraus monumentale Stelen. Ein Wiedersehen gibt es mit der Installation „Congregation“ (1999), die aus einem großen Boot, Rudern, Rettungsbooten, einer Leiter und anderen Schrottmaterialien besteht, die alle aus Holz gefertigt und vollständig mit Metallhaken bedeckt sind.
Cragg hatte den rund 15 Hektar großen Kunstpark 2008 gegründet und zeigt neben dort festinstallierten Skulpturen immer wieder Ausstellungen internationaler Künstler. Der Skulpturenpark zieht jährlich rund 40 000 Besucher an. Die Ausstellung läuft bis zum 1. Januar 2026.