Justiz: Prozess um Führerscheinbetrug beginnt

  • August 20, 2025

Ein ehemaliger Mitarbeiter der Stadt Kassel soll mehr als 100 Führerscheine verkauft haben, obwohl die Käufer keine Prüfung abgelegt hatten. Er muss sich jetzt vor Gericht verantworten.

Es geht um Führerscheinbetrug im großen Stil: Ein ehemaliger Mitarbeiter der Fahrerlaubnisstelle der Stadt Kassel soll Führerscheine an mindestens 112 Personen verkauft haben, obwohl sie keine Prüfung abgelegt hatten. Der heute 26-Jährige muss sich am Mittwoch (9.00 Uhr) vor dem Landgericht Kassel wegen des Verdachts der besonders schweren Bestechlichkeit und der Falschbeurkundung im Amt in 112 Fällen verantworten.

Laut der Staatsanwaltschaft Kassel besteht der Verdacht, dass er weitere Personen in sein illegales Geschäftsmodell integriert hat, um die Abläufe gewinnbringend zu organisieren und eine Art Vertriebsnetz aufzubauen. Unter den Beteiligten soll den Ermittlern zufolge vereinbart gewesen sein, dass die Einnahmen aus dem Verkauf der Führerscheine unter ihnen aufgeteilt werden.

Mehr als 56.000 Euro eingenommen

Die von dem Angeklagten als Vermittler eingeschalteten Personen sollen unter anderem Käufer akquiriert und zum Ausstellen des Führerscheins erforderliche Unterlagen der Kunden weitergeleitet haben. Dazu sollen sie sich mit Billigung des 26-Jährigen teilweise wiederum Untervermittlern bedient haben.

Pro Führerschein soll die Bande laut Staatsanwaltschaft regelmäßig zwischen 500 Euro und 5.000 Euro eingenommen haben. Die Courtage für die eingesetzten Vermittler soll demnach unterschiedlich ausgefallen sein, dürfte aber in der Regel nicht unter 400 Euro pro vermitteltem Führerschein gelegen haben. Der Angeklagte soll durch den Betrug 56.500 Euro erlangt haben. Ein Urteil gegen ihn könnte laut Gericht bereits am Mittwoch verkündet werden.

Ein weiteres mutmaßliches Bandenmitglied steht derzeit wegen besonders schwerer Bestechung in 47 Fällen und Anstiftung zur Falschbeurkundung in 44 Fällen in einem gesonderten Verfahren vor dem Landgericht Kassel. Der 35-Jährige wird verdächtigt, einen Teil der Vertriebsorganisation aktiv betrieben zu haben.

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