
2024 wurden in Berlin weniger Fälle im Bereich der sogenannten Clankriminalität erfasst. Der innenpolitische Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, Burkard Dregger, sieht darin aber keine Entwarnung.
Trotz niedrigerer Fallzahlen bei der sogenannten Clankriminalität in Berlin hält der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Burkard Dregger, das Problem weiter für akut. „Ich kann keine Entwarnung geben“, sagte er im RBB-Inforadio. „Das Aufkommen und die Gefahren durch die organisierte Kriminalität, insbesondere durch die Clankriminalität ist unverändert hoch.“
Es gebe ein erhebliches Dunkelfeld. „Deswegen dürfen unsere Bemühungen nicht reduziert werden, sondern müssen ausgedehnt werden“, sagte der Berliner Politiker.
Aus dem neuen Lagebild der Senatsinnenverwaltung geht hervor, dass die erfassten Fälle sogenannter Clankriminalität 2024 in Berlin zurückgegangen sind. Im vergangenen Jahr zählten Ermittler 851 Straftaten – rund 200 Fälle weniger als im Jahr 2023 (1.063 Straftaten). Nach den Angaben gab es allerdings im Jahr 2024 mit 74 Einsätzen deutlich weniger Kontrollen der Polizei als im Vorjahr (126).
Dregger: Können Erfolge vorweisen
Dregger verwies gleichwohl auf Erfolge etwa bei der Abschöpfung von Vermögen, die mutmaßlich aus kriminellen Tätigkeiten erzielt wurden. „Wir haben vor einigen Jahren 77 Immobilien eines bestimmten Clans eingezogen und beschlagnahmt.“ Es zeichne sich ab, dass nach den gerichtlichen Überprüfungen ein Großteil dieser Immobilien dauerhaft einbehalten werden dürften.
Der Berliner Senat will Organisierte Kriminalität (OK), wozu häufig auch Clankriminalität zählt, stärker bekämpfen. Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) hat das Thema zu einem Schwerpunkt erklärt. Dazu gehört auch eine stärkere Zusammenarbeit der Justiz mit den Ordnungsämtern der Bezirke.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.