Mit 88 Jahren : ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert gestorben

  • August 22, 2025

Für viele Zuschauer war „Sir Rolf“ der Königshausexperte schlechthin. 40 Jahre lang berichtete Rolf Seelmann-Eggebert über Royals. Nun ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.

Der ehemalige ARD-Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert ist tot. Er sei am Freitag im Alter von 88 Jahren in Hamburg gestorben, berichtete der Norddeutsche Rundfunk (NDR) unter Berufung auf die Familie. Seelmann-Eggebert kommentierte jahrzehntelang royale Ereignisse für das Fernsehen. Er wurde durch seine Berichte insbesondere über das britische Königshaus zu einer Fernsehlegende, berichtete unter anderem über die Beerdigung von Lady Diana und die Hochzeit von Prinz William mit Kate live vor einem Millionenpublikum.

Mit populären TV-Reihen wie „Königshäuser“ oder „Royality“ und zahlreichen anderen Produktionen lieferte er immer wieder Einblicke in die Welt des europäischen Hochadels. Seelmann-Eggebert war Adelsexperte Nummer eins im deutschen Fernsehen.

Seelmann-Eggebert war ab 1978 für die ARD nach London entsandt worden, wo er Studioleiter wurde. Er berichtete dort 1981 über die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana, die von zahlreichen Menschen live im Fernsehen verfolgt wurde. In der Folge spezialisierte sich Seelmann-Eggebert immer stärker auf die Adelsberichterstattung und berichtete als Kommentator über fast alle Großereignisse der Königshäuser Europas in den vergangenen Jahrzehnten. Er war der einzige Journalist in Europa, dem sich alle sieben europäischen Königshäuser und ihre Thronfolger für Interviews öffneten.

Selbst als er sich hätte zur Ruhe setzen können, nahm der Blaublut-Kenner immer noch lieber am Mikrofon Platz. Er kommentierte den langen Hochzeitskuss von Willem-Alexander und Máxima der Niederlande (2002), brachte Schwedens Thronfolgerin Victoria mit unter die Haube (2010) und fehlte auch nicht, als Kate und William (2011) sich das Jawort gaben.

Rolf Seelmann-Eggebert berichtete lange aus Afrika

Vor seiner Zeit in Großbritannien hatte Seelmann-Eggebert von 1968 bis 1976 zunächst als Radio- dann als Fernsehreporter aus Afrika berichtet. Von 1982 bis 1989 war Seelmann-Eggebert Programmdirektor des NDR Fernsehens. Gemeinsam mit seinem Sohn Florian betrieb er in Hamburg die eigene TV-Produktionsfirma Seelmannfilm. Seit etwa 2020 hatte sich der Journalist aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und gab auch keine Interviews mehr.

Er selbst relativierte seine Nähe zum Adel: „Wenn ich mit einem König auf dem Sofa sitze, dann glauben alle, ich sei nah dran. Aber das täuscht.“ Auch seine Popularität erklärte sich ihm ganz einfach: „Same place, same face.“ Oder anders formuliert: „Wenn du 30 Jahre Königshäuser machst, dann ist das so ähnlich, wie wenn du den alten Mantel im Winter rausholst, weil es draußen kalt geworden ist, und du weißt, der hält dich sicher warm.“

Intendant würdigt ihn als wichtigen Teil des NDR

NDR-Intendant Joachim Knuth würdigte ihn als vorbildlichen Journalisten. „Rolf Seelmann-Eggebert hat unser Programm entscheidend geprägt – als Adelsexperte, aber auch in vielen anderen Bereichen.“ Mehr als sechs Jahrzehnte lang habe er für den NDR Reportagen und Dokumentationen gemacht und sei Moderator und Kommentator gewesen. „Ob er aus Krisengebieten berichtete, die ungleiche Verteilung des globalen Reichtums thematisierte oder royale Großereignisse begleitete – immer überzeugte er die Zuschauerinnen und Zuschauer durch seine profunde Sachkenntnis und seinen taktvollen Umgang mit Themen und Menschen.“

Hinweis: Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.

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