Studie: Viele Rohingya leiden in Lagern in Bangladesch unter sexualisierter Gewalt

  • August 31, 2025

Viele geflüchtete Frauen und Jugendliche der muslimischen Minderheit der Rohingya haben laut einer aktuellen Studie in Bangladeschs Flüchtlingslagern unter sexualisierter Gewalt zu leiden. Wie die Hilfsorganisation ActionAid am Sonntag basierend auf 66 Interviews mit Rohingya-Frauen und Mädchen bekannt gab, sind diese besonders oft „Opfer von sexueller Belästigung, Vergewaltigung, Menschenhandel, Armut, Bildungsausgrenzung und sogar Todesfällen“. 

Mädchen im Alter von sechs bis 15 Jahren sind den Angaben zufolge besonders gefährdet. Die meisten Fälle von sexueller Belästigung treten demnach in der Nähe von Latrinen und Waschplätzen in den überfüllten Flüchtlingslagern auf.

Rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus dem benachbarten Myanmar leben in den Flüchtlingslagern von Cox’s Bazar im Südosten Bangladeschs unter schwierigsten Bedingungen. ActionAid ist seit 2017 in den Lagern tätig und untersuchte in ihrer Studie die Probleme von Frauen und Jugendlichen.

„Das Patriarchat ist in der Rohingya-Gemeinschaft tief verwurzelt“, erklärte ActionAid-Geschäftsführerin Farah Kabir. „Frühe Heirat und Polygamie sind zur Normalität geworden“, fügte ActionAid-Forschungskoordinatorin Tamazer Ahmed hinzu. Die Gewalt gehe jedoch nicht nur von den Männern der Gemeinschaft aus, sondern werde auch von Mitglieder der in den Lagern eingesetzten bewaffneten Polizeieinheit APBN verübt.

Laut der Studie wünschen sich die befragten Frauen, die Beleuchtung in öffentlichen Bereichen zu verbessern, die Polizisten durch Soldaten zu ersetzen und Männer in Präventionsmaßnahmen einzubeziehen.

Die muslimische Minderheit der Rohingya ist in Myanmar massiver Verfolgung und Gewalt durch das Militär ausgesetzt, 2015 war ihnen die Staatsbürgerschaft entzogen worden. Insbesondere seit einer brutalen Militäroffensive im Jahr 2017 flüchteten viele Angehörige der Minderheit in das benachbarte Bangladesch, wo sie größtenteils in dutzenden Flüchtlingscamps in der Stadt Cox’s Bazar leben.

Seit 2024 verzeichnete Bangladesch einen erneuten Anstieg der Flüchtlingszahlen aus Myanmar: Rund 150.000 weitere Rohingya kamen seitdem über die Grenze. 

  • Ähnliche Beiträge

    • September 8, 2025
    Region Hannover: SPD nominiert Bildungsdezernentin als Regionspräsidentin

    Weil es Steffen Krach zurück nach Berlin zieht, soll sie die erste Frau an der Spitze der Region Hannover werden: Die SPD geht mit Eva Bender in die Wahl 2026.

    • September 8, 2025
    Rettungseinsatz: „Wir können schwimmen“ – Kanufahrer müssen gerettet werden

    Ohne Rettungswesten und trotz Verbots: Eine Kanufahrerin ignoriert Polizeiwarnungen – und muss wenig später samt Crew aus dem Neckar gezogen werden.

    Du hast verpasst

    Rettungseinsatz: „Wir können schwimmen“ – Kanufahrer müssen gerettet werden

    • September 8, 2025
    Rettungseinsatz: „Wir können schwimmen“ – Kanufahrer müssen gerettet werden

    Region Hannover: SPD nominiert Bildungsdezernentin als Regionspräsidentin

    • September 8, 2025
    Region Hannover: SPD nominiert Bildungsdezernentin als Regionspräsidentin

    Kriminalität: Tödlicher Angriff in Magdeburg – Opfer und Täter waren Paar

    • September 8, 2025
    Kriminalität: Tödlicher Angriff in Magdeburg – Opfer und Täter waren Paar

    Mutmaßlicher Terrorangriff: Sechs Tote bei Schießerei in Jerusalem – eine Festnahme

    • September 8, 2025
    Mutmaßlicher Terrorangriff: Sechs Tote bei Schießerei in Jerusalem – eine Festnahme

    Technologie: Mehr Raum für Innovation auf Weinberg Campus in Halle

    • September 8, 2025
    Technologie: Mehr Raum für Innovation auf Weinberg Campus in Halle

    Tierschutz: Gericht verurteilt 59-Jährigen wegen Tiermisshandlung

    • September 8, 2025
    Tierschutz: Gericht verurteilt 59-Jährigen wegen Tiermisshandlung