
Die Berliner haben einen neuen Geschäftsführer. Peter Görlich spricht bei seiner Vorstellung über die sportliche Krise, den Bundesliga-Aufstieg und die Stelle des Technischen Direktors.
Herthas neuer Geschäftsführer Peter Görlich will sich von der sportlichen Krise der Berliner nicht verunsichern lassen und startet seine neue Aufgabe mit klaren Zielen. „Der Auftakt könnte angenehmer sein. Ich gehe aber trotzdem positiv in diese Phase rein. Ich kann die Ergebnisse nicht mehr ändern. Ich kann nur die Zukunft gestalten. Ich bin nur interessiert an Erfolg“, sagte Görlich bei seiner Präsentation.
Sportlichen Erfolg sucht der 58-Jährige beim Hauptstadt-Club momentan vergeblich. Der ambitionierte Fußball-Zweitligist startete mit zwei Niederlagen und zwei Remis in die neue Saison und verbringt die Länderspielpause auf dem vorletzten Tabellenplatz.
In seinen ersten Tagen habe Görlich den Trainer Stefan Leitl und die Mannschaft kennengelernt. „Das gesamte sportliche Team hat von mir ein klares Bekenntnis zum Spitzensport erhalten, aber eben auch mit dem Auftrag: Spitzensport hat etwas mit Spitzenleistung zu tun“, sagte Görlich und rief den Bundesliga-Aufstieg als klares Ziel aus: „Der wäre ein Beschleuniger im Rahmen des Konsolidierungskurses“.
Kein Aufstiegs-Zwang
Görlich folgt auf Tom Herrich und bildet gemeinsam mit Ralf Huschen künftig eine Doppelspitze. Huschen ist dabei maßgeblich für die Finanzen zuständig. „Es ist kein Zwang, aufzusteigen. Die zweite Liga ist durchfinanziert. Wir haben den Banken einen Fünfjahresplan vorgelegt, der ist im Zweitligaszenario gerechnet“, berichtete Huschen. Man könne theoretisch auch fünf Jahre in der 2. Liga spielen.
Präsident berichtet von anspruchsvoller Suche
Präsident Fabian Drescher sprach von einer anspruchsvollen Geschäftsführer-Suche. Seit dem Personalbeben im Frühjahr waren zahlreiche prominente Namen für den Posten gehandelt worden – neben Ralf Rangnick, Felix Magath und Oliver Kahn auch der ehemalige HSV-Sportvorstand Jonas Boldt.
„Wir haben ein Anforderungsprofil erstellt innerhalb des Präsidiums“, berichtete Drescher. Gemeinsam mit einer Sportagentur habe man nach einem passenden Kandidaten gesucht. Ausschlaggebend für Görlich, der auch sechs Jahre in der Geschäftsführung von Bundesligist 1899 Hoffenheim war, seien dessen sportliche Expertise sowie persönliche Gespräche gewesen.
Welche Stellen sind noch offen?
Zuletzt kursierten außerdem immer wieder Gerüchte, dass es bei Hertha weitere personelle Veränderungen geben könnte. Auf die Frage, ob man plane, einen Technischen Direktor zu implementieren, antwortete Görlich: „Diese Thematik wird in einem heißblütigen Diskus geführt“. Er schließe es nicht aus, neue Positionen zu schaffen oder andere Positionen neu zu denken. Aktuell besitzen die Berliner in Benjamin Weber einen Sportdirektor.
Auf anderer Position könnte hingegen zeitnah Vollzug gemeldet werden. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, soll der ehemalige Kapitän Vedad Ibisevic Favorit auf die Nachfolge von Andreas Neuendorf als Leiter der Hertha-Akademie sein.