Petition überreicht: 81-Jähriger bangt um seine Gänsehaltung

  • September 1, 2025

Idylle oder Ärgernis? Gänse, Enten und Hühner im Garten eines 81-Jährigen stören einige Nachbarn in Marienhafe. Dagegen stehen tausende Unterstützer. Nun wurde im Kreishaus eine Petition überreicht.

Auf dem Grundstück von Ludwig Smidt schnattern Gänse, Laufenten begleiten ihre Küken, dazwischen picken Hühner – ländliche Szenen in Marienhafe, einem Ort in Ostfriesland mit rund 2.000 Einwohnern. Seine Tiere seien sein Lebensinhalt, sagte der 81-Jährige einem dpa-Reporter. „Ohne sie wäre jeder Tag für mich leer.“ Doch die Tierhaltung des Mannes im Landkreis Aurich ist umstritten. Nach einer Beschwerde von einigen Nachbarn prüft der Kreis, ob die Tiere weg müssen, wie die Verwaltung mitteilte. Denn sie leben in einem Wohngebiet, das „vorwiegend dem Wohnen dient“. Die Anwohner hätten einen hohen Schutzanspruch.

81-Jähriger hält seit Jahrzehnten Geflügel

Smidt möchte seine Tiere aber behalten: „Man sollte einem alten Mann nicht das nehmen, was ihm Freude und Sinn im Alltag gibt.“ Er erfährt von zahlreichen anderen Nachbarn Unterstützung, die sich nicht von seinen Tieren gestört fühlen. Die Geschichte bewegt inzwischen Menschen bundesweit: Eine von einer Nachbarin initiierte Petition unterschrieben inzwischen mehr als 67.000 Menschen. Sie wurde nun von Smidt und fünf Unterstützern im Auricher Kreishaus dem Baudezernenten überreicht.

Darin heißt es, der 81-Jährige halte seit Jahrzehnten Tiere. Sie seien für ihn sein „Lebensinhalt“. Rund 50 direkte Nachbarn hätten demnach schriftlich erklärt, dass sie sich nicht gestört fühlen, sondern die Tiere als Bereicherung empfinden. Unterstützer sprechen von einer „kleinen landwirtschaftlichen Oase“.

Beschwerden wegen Lärm und Geruch

Der Nachbar, der beim Landkreis einen Antrag auf Einschreiten der Bauaufsichtsbehörde gegen die Kleintierhaltung gestellt hat, hält die Geräusche und Gerüche der Tiere dagegen für unzumutbar. Er sehe auch eine Gesundheitsgefährdung. Inzwischen hätten sich weitere Anwohner der Beschwerde angeschlossen, sagte ein Sprecher des Landkreises.

Die Behörde prüft nach eigenen Angaben den Fall. Der Landkreis wolle sowohl mit den Nachbarn als auch mit dem Tierhalter erneut das Gespräch suchen. Ziel sei eine einvernehmliche Lösung. Smidt hofft darauf, die Tiere behalten zu dürfen: „Ich weiß nicht, wie lange meine Gesundheit noch mitmacht – aber solange es geht, möchte ich meine Tiere nicht missen.“

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