Ende des Transferfensters: Die kuriosesten Geschichten vom Deadline Day

  • September 2, 2025

Am Deadline Day in der Fußball-Bundesliga wurden manche Deals im letzten Moment abgeschlossen, andere scheiterten krachend – und ein Spieler sorgte für Unterhaltung.

Wer Reality-TV für unterhaltsam und Krimis für spannend hält, der hat den Deadline Day in der Fußball-Bundesliga noch nicht intensiv genug verfolgt. Der letzte Tag der Wechselphase hat beides zu bieten. Bis das Transferfenster endgültig schließt, kann alles passieren. Drama ist garantiert.

Fans hängen dann vor ihren Endgeräten, aktualisieren Social Media und Transfer-Websites, warten auf Neuigkeiten. Der Tag endet für manche im Frust, für andere in purer Ekstase. Auch das Sommertransferfenster dieser Bundesliga-Saison hielt einige Geschichten mit kuriosen Wendungen bereit.

Bremen und Leverkusen verhandeln – Boniface zockt auf Twitch

Eine der größten Überraschungen des Deadline Days ist der Wechsel von Leverkusens Victor Boniface nach Bremen. Werder leiht den 24-Jährigen bis Saisonende aus. Ein echter Transferhammer, denn der Marktwert des Angreifers soll bei 40 Millionen Euro liegen. Boniface nahm den Wechsel gelassen zur Kenntnis – das konnten Fans sogar live beobachten.

Während die Klubs verhandelten, startete der Fußballstar auf der Gaming-Plattform „Twitch“ einen Livestream und filmte sich dabei, wie er ein Ego-Shooter-Spiel zockt. In sozialen Medien sorgte das für Belustigung und es wurde wild spekuliert, als Boniface auf sein Handy schaute und Anrufe entgegennahm.

Als er den Stream zwischenzeitlich beendete, sagte er den zugeschalteten Nutzern, er müsse jetzt zu einer Hochzeit. Später startete er erneut einen Twitch-Stream. Es stellte sich heraus: In der Zwischenzeit absolvierte Boniface offenbar seinen Medizincheck. Werder-Mitarbeiter waren dafür nach Leverkusen gekommen. „Wechsel zu Werder = Hochzeit“, hieß es später in einer offiziellen Verkündung des Transfers auf dem YouTube-Kanal der Grün-Weißen.

Clemens Fritz, Geschäftsführer Profifußball bei Werder Bremen, sagte dazu schmunzelnd auf einer Pressekonferenz: „Ich habe es gehört, aber nicht gesehen. Dafür braucht man bestimmt einen Account, den habe ich nicht. Mir wurde zugetragen, dass er allein am Zocken ist. Das gehört auch zur Regeneration. Wir haben keine Probleme damit, wenn jemand Playstation spielt.“

Stürmer fällt beim VfB durch Medizincheck

Weniger zu lachen hatte der VfB Stuttgart am Ende des Tages. Zwar verkündete der Pokalsieger zuvor die Leihe des Offensivspielers Bilal El Khannouss vom englischen Zweitligisten Leicester City. Es folgte jedoch auch ein Rückschlag: Medien berichteten am Abend, dass der Wechsel des südkoreanischen Angreifers Hyeon-Gyu Oh von KRC Genk zum VfB geplatzt ist.

Oh fiel in Stuttgart durch den obligatorischen Medizincheck. Zudem war sich der Bundesligist mit dem belgischen Klub offenbar noch nicht über die finale Ablösesumme einig: Die Schwaben visierten laut „Kicker“ 20 Millionen Euro an, Genk forderte belgischen Medien zufolge jedoch rund 28 Millionen Euro.

Aus dem Deal wurde also nichts. Bitter für den VfB Stuttgart, der die Offensivspieler Nick Woltemade (Newcastle United, 85 Millionen Euro Ablöse) und Enzo Millot (al-Ahli, 30 Millionen Euro Ablöse) ziehen ließ. Auch der verletzungsbedingte Ausfall von Stürmer Deniz Undav (Innenbandriss im Knie) muss kompensiert werden.

Jackson nach Wechselpoker nun doch zum FC Bayern

In München folgte auf eine Enttäuschung ein Happy End: Kurz vor Ablauf der Wechselfrist und nach einer Transfer-Saga voller Wendungen verpflichtete der FC Bayern nun doch den Stürmer Nicolas Jackson vom Premier-League-Klub FC Chelsea.

Der deutsche Fußball-Rekordmeister leiht den 24-Jährigen bis zum Ende dieser Saison aus, teilten die Münchner am späten Montagabend mit. Die Leihgebühr soll 16,5 Millionen Euro betragen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten. Ob eine Kaufoption besteht, teilte der Klub nicht mit.

Die Münchner bekommen auf den letzten Drücker also doch noch Verstärkung für ihre personell nicht gerade breit aufgestellte Offensive – und das, nachdem der Transfer bereits geplatzt zu sein schien.

Jackson war am Samstag nach München geflogen, um den Medizincheck zu absolvieren. Chelsea legte plötzlich ein Wechsel-Veto ein. Der Spieler und sein Berater drängten offenbar weiter auf einen Transfer zu den Bayern, diese schienen aber aus dem Poker auszusteigen. Dann folgte eine erneute Wende zugunsten der Münchner – passend zum verrückten Deadline Day (Eine ausführliche Zusammenfassung finden Sie hier: So lief der Transfersommer für die Fußball-Bundesligisten).

Mit DPA-Material

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