Döner, Haarschnitt, Kino: Wie billig war der Alltag vor 19 Jahren?

  • September 4, 2025

„Früher war alles billiger“, sagt man gern und hört man oft. Der stern hat nachgerechnet, wie teuer das Leben früher wirklich war.

Alles wird teurer! Das Gefühl stimmt erst mal. Tatsächlich sind die Preise für viele Angebote in den vergangenen Jahren gestiegen.

Vor 19 Jahren hat RTL die Preise für viele Dinge des alltäglichen Lebens erfasst. In zufälligen Stichproben haben Mitarbeiter des Senders damals festgehalten, was man zum Beispiel für einen Döner oder eine Kinokarte zahlen musste.

Dieses Jahr hat man diese Stichproben an den gleichen Orten im Raum Köln wiederholt. Die Ergebnisse ermöglichen einen historischen Preisvergleich abseits von statistischen Erhebungen einer Bundesbehörde.

Der Denkfehler der Deutschen

Zwar ist der alltägliche Konsum zahlenmäßig teurer geworden. Gleichzeitig sind aber auch die Löhne gestiegen. Von 2006 bis 2024 konnten sich die Deutschen über ein Bruttoverdienstplus von durchschnittlich 59 Prozent freuen. Die Verbraucherpreise sind im gleichen Zeitraum nur um 44 Prozent gestiegen.

„Die Entwicklung der letzten Jahre war tatsächlich positiv. Die Verdienste sind stärker gestiegen als die Verbraucherpreise“, bestätigt Kathrin Kann, Leiterin des Referats „Verdienste, Überschuldung“ beim Statistischen Bundesamt im Gespräch mit dem stern.

Warum wir das als Verbraucher nicht bemerken, erklärt ihr Kollege Karsten Sandhop, Leiter des Referats „Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik“ beim Bundesamt: „Bezogen auf die Preisentwicklung gibt es den psychologischen Effekt, dass Menschen Verluste stärker wahrnehmen als Gewinne. Die ‚Schmerzen‘ über Preisanstiege sind größer als die Freude, wenn mal was billiger geworden ist.“

Nicht nur von immer weiter steigenden Preisen sind viele Deutsche überzeugt. Sie denken auch: „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander.“ Gemeint ist damit die Einkommensungleichheit in Deutschland. Tatsächlich ist sie seit den Nullerjahren recht stabil – dafür aber auf hohem Niveau. Das Gleiche gilt für die Vermögensungleichheit, die sogar noch ausgeprägter ist und ebenfalls kaum abnimmt. Die Armutsquote ist in den letzten Jahren gestiegen, was bedeutet, dass immer mehr Menschen von Armut betroffen sind.

Diese großen Überlegungen machen wohl allerdings die wenigsten, wenn sie mal wieder an der Dönerbude oder an der Schwimmbad-Kasse stehen und sich denken: Früher war das alles so viel günstiger.

Transparenzhinweis: Der stern gehört zu RTL Deutschland.

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