Umstrittene Gasförderung: Aktivisten protestieren an Gasbohrturm in Reichling

  • September 4, 2025

Der Protest gegen die geplante Gasförderung unweit des Ammersees reißt nicht ab. Aktivisten entern den Bohrturm und bringen deutliche Kritik in Form von Bannern an.

Aktivisten der Gruppe „Ende Gelände“ sind am Morgen aus Protest auf den Gasbohrturm im oberbayerischen Reichling geklettert. Rund zehn Aktivisten brachten laut einer Sprecherin Banner auf dem Bohrturm an. Auf ihnen stand „Gas ist Gift“ sowie mit Blick auf Bayerns Wirtschaftsminister von den Freien Wählern: „Hubert Aiwanger – Wie verbohrt kann man sein? Gasausstieg jetzt – hier und weltweit“.

„Mit neuen Gasförderungen befeuern Hubert Aiwanger und die bayrische Landesregierung für schnelle Profite aus fossiler Energie nicht nur die Klimakatastrophe, sondern sie ignorieren auch die Sorgen der Menschen vor Ort“, sagte die Sprecherin der Gruppe. In Zeiten des Klimawandels sei die Gasbohrung nicht zu akzeptieren. Dies wollten sie mit einer Aktion zivilen Ungehorsams zeigen. 

Breiter Protest in der Region

In der oberbayerischen Gemeinde unweit des Ammersees hatte im August eine Gasbohrung begonnen. Das Vorhaben sorgte in der Gemeinde sowie bei Umwelt- und Klimaschutzaktivisten für breiten Protest. Die Anwohner fürchten etwa um ihre Trinkwasserversorgung, da die Quelle des Ortes nicht weit entfernt liegt. Die Region sorgt sich zudem vor negativen Auswirkungen auf Immobilienpreise und den Wirtschaftsfaktor Tourismus. Zu einer Kundgebung mit Klimaaktivistin Luisa Neubauer beim Bohrturm in Reichling waren Ende August rund 300 Menschen gekommen.

Beginn mit Probebohrung

Es handelt sich zunächst um die Probebohrung, welche einen verfüllten Zugang zu der vermuteten Gasspeicherstätte offenlegen soll. Bereits in den 1980er Jahren war in Reichling nach Gas gesucht worden, damals wurde das Projekt aber wegen mangelnder Lukrativität wieder ad acta gelegt. Im Zuge der steigenden Energiepreise seit Ausbruch des Ukraine-Krieges setzte dann eine Neubewertung ein. 

Sollte die Probebohrung erfolgreich verlaufen, soll im Anschluss die Gasförderung beginnen. „Für die Erkundungsbohrung sind vier Wochen eingeplant, im Anschluss erfolgt der vollständige Abbau der Bohranlage“, hieß es von der verantwortlichen „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“.

  • Ähnliche Beiträge

    • September 7, 2025
    Frauenfußball: Unioner Bundesliga-Premiere gegen Mitaufsteiger Nürnberg

    Erste Bundesliga-Minuten für Union Berlin: Mit neuen Top-Spielerinnen und vor Tausenden Fans startet das Team voller Ambitionen. Gegen den Auftaktgegner gewann man im Februar mühelos.

    • September 7, 2025
    Verkehr: Sprengungen am Kramertunnel

    In Garmisch-Partenkirchen hoffen viele Anwohner darauf, dass der Kramertunnel endlich fertig wird. In den kommenden Wochen müssen sie aber womöglich etwas warten.

    Du hast verpasst

    Frauenfußball: Unioner Bundesliga-Premiere gegen Mitaufsteiger Nürnberg

    • September 7, 2025
    Frauenfußball: Unioner Bundesliga-Premiere gegen Mitaufsteiger Nürnberg

    Unfälle: Auto rast gegen Bäume – Zwei Tote im Taunus

    • September 7, 2025
    Unfälle: Auto rast gegen Bäume – Zwei Tote im Taunus

    Verkehr: Sprengungen am Kramertunnel

    • September 7, 2025
    Verkehr: Sprengungen am Kramertunnel

    Naturschutz: Wiederansiedlung: 500. Sumpfschildkröte wird ausgewildert

    • September 7, 2025
    Naturschutz: Wiederansiedlung: 500. Sumpfschildkröte wird ausgewildert

    Umwelt und Entsorgung: Müll statt Mode: Altkleidersammlung wird unrentabel

    • September 7, 2025
    Umwelt und Entsorgung: Müll statt Mode: Altkleidersammlung wird unrentabel

    „Influencer Gottes“: Heiligsprechung des Millennials Carlo Acutis in Rom

    • September 7, 2025
    „Influencer Gottes“: Heiligsprechung des Millennials Carlo Acutis in Rom