Vor Jahren mit Kindern abgetaucht: Vater in Neuseeland von Polizei erschossen

  • September 8, 2025

In Neuseeland ist ein Vater, der vor fast vier Jahren mit seinen drei Kindern untergetaucht war, bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet worden. Bei einem Polizeieinsatz wegen eines Einbruchs schoss der Mann am Montag einem Polizisten in den Kopf und wurde von Kollegen des Beamten erschossen. Eines seiner Kinder musste den Schusswechsel mit ansehen. Die beiden anderen wurden nach stundenlanger Suche in einem Versteck im Wald gefunden.

Tom Phillips war im Dezember 2021 nach einem Streit mit seiner Ex-Partnerin mit den drei Kindern untergetaucht. Ihr Verschwinden hatte seitdem das ganze Land in Atem gehalten, insbesondere die Region Waikato auf der Nordinsel Neuseelands und die Stadt Marokopa, in deren Umgebung das Versteck des Vaters vermutet wurde.

Phillips konnte jahrelang nicht gefasst werden, obwohl er mehrfach gesichtet wurde. Zuletzt war die Familie im Oktober 2004 von Wildschweinjägern gesehen worden. Vor wenigen Tagen waren Philipps und eines seiner Kinder dann offenbar von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Die von der Polizei veröffentlichten Aufnahmen zeigten zwei vermummte Menschen mit Stirnlampen vor einem Geschäft. Sie stahlen demnach Lebensmittel aus einem Kühlcontainer und flüchteten mit einem Quad.

Am frühen Montagmorgen wurde die Polizei dann zum Ort eines weiteren Einbruchs gerufen. Bei der Verfolgung des Täters, der wieder mit einem Quad flüchtete, fielen die tödlichen Schüsse: Phillips habe einem Polizisten mit einem Gewehr in Kopf und Schulter geschossen, erklärte Neuseelands stellvertretende Polizeipräsidentin Jill Rogers. Eine zweite Polizeistreife habe den Täter dann auf einer Straße nahe der Ortschaft Piopio erschossen.

Der angeschossene Polizist wurde laut Rogers in ein Krankenhaus geflogen und operiert. Er sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden.

Auf Bildern des Tatorts, die die Zeitung „Waikato Times“ veröffentlichte, ist Phillips in der Mitte der Straße zu sehen, im Straßengraben liegt ein Gewehr. An den Polizeifahrzeugen sind mehrere Einschusslöcher erkennbar.

Nach Angaben der Polizei hatte Phillips auch am Montag eines seiner Kinder bei sich. Es blieb bei dem Schusswechsel unverletzt und wurde in Obhut genommen. Nach den zwei Geschwistern suchte die Polizei stundenlang mit einem Großaufgebot. Erst am späten Nachmittag (Ortszeit) wurden die Kinder in einem Versteck im Wald gefunden.

Die mittlerweile neun, zehn und zwölf Jahre alten Kinder sind nach Angaben der Polizei wohlauf. „Zu wissen, dass die Kinder in Sicherheit sind und nun nach fast vier Jahren versorgt werden, ist eine absolute Erleichterung“, sagte Polizeipräsidentin Rogers.

Die Mutter der drei Kinder, die als Cat bekannt ist, zeigte sich erleichtert, ihre Kinder wiederzubekommen. „Sie wurden fast vier Jahre lang jeden Tag schmerzlich vermisst, und wir freuen uns darauf, sie mit Liebe und Fürsorge wieder zu Hause willkommen zu heißen“, sagte sie dem Sender RNZ. „Gleichzeitig sind wir traurig über den Verlauf der heutigen Ereignisse.“

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen hatte die Polizei schon länger befürchtet, die Kinder nur gewaltsam befreien zu können. „Wir hatten immer Angst, dass es mit einem tödlichen Zusammenstoß enden könnte“, sagte ein Beamter der Nachrichtenagentur AFP.

Seit seinem Untertauchen im Dezember 2021 hatte die Polizei Phillips mehrere Straftaten vorgeworfen, darunter schwerer Raub, schwere Körperverletzung und der illegale Besitz einer Schusswaffe. Die Kinder sind außerdem seit Beginn der Flucht nicht mehr zur Schule gegangen.

Die Polizei geht davon aus, dass Phillips mehrere Helfer hatte, die ihn und die Kindern mit Lebensmitteln und Verstecken versorgten. In Marokopa habe ihn die Hälfte der Stadt unterstützt „und die andere Hälfte hielt ihn für einen Verbrecher“, sagte ein anderer Polizeibeamter AFP. Zuletzt sei sein Unterstützer-Netzwerk aber offenbar zusammengebrochen und er habe sich mit immer riskanteren Diebstählen versorgen müssen.

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