Geschichtliche Bildung: Prora auf Rügen – Forderung nach Tempo für neues Lernzentrum

  • September 12, 2025

Als geschichtsträchtiger Ort erinnert Pora auf Rügen teils an düstere Zeiten. Das Land will sich hier eigentlich umfassend engagieren. Vor Ort pocht man auf Tempo – wegen der nächsten Landtagswahl.

Die Leiterin des Dokumentationszentrums Prora auf Rügen wünscht sich angesichts der Landtagswahlen im kommenden Jahr Tempo für das vom Land geplante neue Bildungs- und Dokumentationszentrum in dem früheren NS-Bau. Sie befürchte, dass je nach Wahlergebnis „die Erinnerungskultur einen sinkenden Stellenwert haben wird“, sagte Katja Lucke der Deutschen Presse-Agentur. Daher wäre es schön, bis dahin mehr Nägel mit Köpfen zu haben.

Das Land hatte 2021 einen Teil des auch als Koloss von Rügen bekannten Nazi-Baus erworben, um dort einen neuen Lernort zu etablieren. Vorgesehene Sanierungsarbeiten sind bislang nicht gestartet, wie das Schweriner Kulturministerium bestätigte. Es liefen Gespräche zwischen Land und Bund. Deshalb könnten keine Aussagen zu Bauablauf, Zeitplan oder Vergabeverfahren getroffen werden. Die geschätzten Gesamtbaukosten lägen bei 20 Millionen Euro. Ursprünglich war einmal von insgesamt 13,7 Millionen Euro die Rede gewesen, die Bund und Land zur Verfügung stellen wollten.

Bestehendes Zentrum feiert 25-jähriges Jubiläum

Das bestehende, von einem Verein betriebene Dokumentationszentrum in einem anderen Gebäudeteil plante am Freitag eine Jubiläumsveranstaltung. „Vor 25 Jahren ist das Dokumentationszentrum Prora gegründet worden“, erklärte Lucke. „Dass es heute noch da ist, damit hätte damals wahrscheinlich nicht jeder gerechnet.“ Sie sprach von einer Erfolgsgeschichte. Zwischen 80.000 und 85.000 Menschen kämen jährlich in die Ausstellungen. 

Von der Umsetzung des neuen Zentrums an anderer Stelle verspricht sich Lucke mehr Schutz für die Bildungsstätte wegen des dann staatlichen Rahmens. „Aber die Standortfrage ist letztendlich noch nicht abschließend geklärt, muss man sagen.“

Bei der Anlage an Rügens Küste handelt es sich mit 4,5 Kilometern Länge um eines der größten NS-Bauwerke. In dem Gebäude wollten die Nazis ein Seebad für 20.000 Menschen einrichten. Es war allerdings nie als solches in Betrieb genommen worden. Während des Zweiten Weltkriegs gab es dort unter anderem ein Lazarett oder Polizeibataillone wurden hier für ihren Einsatz gegen Partisanen und Juden ausgebildet. In der DDR wurde Prora militärisch genutzt. In den letzten Jahren ist der größte Teil an Privatinvestoren für Ferien-, Eigentums- und Mietwohnungen verkauft worden.

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