Badespaß im Freien: Freibad-Fazit: So durchwachsen wie das Wetter

  • September 13, 2025

Die Thüringer Freibäder haben den unbeständigen Sommer zu spüren bekommen. Auf die Zahl der Rettungseinsätze wird sich das wohl nicht auswirken.

Der teils regnerische und kühle Sommer hat in den Thüringer Freibädern keinen Besucheransturm ausgelöst. „Wie schon im vergangenen Jahr lief der Sommer dieses Jahr enttäuschend“, fasst Jens Eisenschmidt, Geschäftsführer des Badehauses Nordhausen, für die Freibäder der Stadt zusammen. Etwa zu Ferienbeginn habe schlechtes Wetter eingesetzt, erst zum Ferienende habe sich die Lage gebessert. In dieser Saison habe es rund 20 Prozent weniger Besucher gegeben als in normalen Jahren.

Ein letztes Planschen in vielen Freibädern 

Auch in Weimar lagen die Einbußen bei den Gästezahlen etwa in dieser Höhe, sagt eine Sprecherin der Stadtwirtschaft. Für das Freibad in Eisenberg lägen noch keine genauen Zahlen vor, doch auch hier seien deutlich weniger Besucher gekommen als normalerweise, hieß es. Im Bäderdreieck Südharz, das aus dem Waldbad Neustadt/Harz, dem Freibad Niedersachsenwerfen und dem Waldbad Ilfeld besteht, sei die Nachfrage im guten Mittelfeld gelegen, fasst Mitarbeiter Roland Gerlach zusammen. 

Alle genannten Bäder so wie viele andere der insgesamt rund 160 Freibäder in Thüringen beenden die Saison nach dem 14. September. Die Sprecher der Städte Erfurt und Jena noch keine Einschätzungen liefern.

Dann eben Hallen- statt Freibad?

Auf die Zahl der Rettungseinsätze hätten sich die geringeren Gästezahlen nach bisherigem Stand nicht ausgewirkt, fasst Dirk Bley vom Deutsche Roten Kreuz Thüringen zusammen. Das DRK bildet auch Rettungsschwimmer aus. „Die Zahl der Badenden hat sich zum Vorjahr in etwa die Waage gehalten, das Wetter hatte keine spürbaren Auswirkungen auf die Rettungen“, so Bley. 

Der Grund: Anstatt ein Freibad zu besuchen, hätten sich Gäste für einen Aufenthalt im Hallenbad entschieden – ein Trend, der etwa auch aus Nordhausen bestätigt wird. Aktuell lägen noch keine endgültigen Zahlen vor, aber es sei davon auszugehen, dass die Zahl der Einsätze auf dem Niveau der Vorjahre liege, so Bley. Positiv sei zu vermerken, dass es nur recht wenige schwerwiegende Einsätze gegeben habe.

Sicherheitsmitarbeiter in einem Freibad

Was das Miteinander der Gäste außerhalb des Wassers angeht, wurden nur aus einem der befragten Bäder Probleme gemeldet. Aufgrund einiger, die Baderegeln und das allgemeine Verhalten betreffender Vorkommnisse werde in Niedersachswerfen (Landkreis Nordhausen) an besonders vollen Tagen seit Juli zeitweise eine Sicherheitsfirma eingesetzt, erklärte Roland Gerlach. In den anderen Bädern sei die Saison ruhig verlaufen.

Trotz der teils durchwachsenen Nachfrage sind in keinem der befragten Bäder direkte Konsequenzen zu befürchten. „Wir machen weiter wie immer und hoffen zu jedem Saisonstart aufs neue, dass es diesmal die beste Saison wird“, fasst ein Sprecher des Freibands Eisenberg zusammen. Teilweise wollen die Bäder in Zukunft stärker auf Veranstaltungen setzen, um die Gästezahlen anzuheben.

Bäder erhalten, Schwimmkompetenz schaffen

Dass Bäder – egal ob Frei- oder Hallenbäder – überhaupt erhalten bleiben, sei wichtig für die Zukunft, betonte Dirk Bley vom DRK Thüringen. „Mit jeder Schließung eines Bades verlieren wir dringend benötigte Kapazitäten für die Schwimmausbildung der Bevölkerung und für den Erhalt erlernter Schwimmkompetenzen“, so Bley.

Um die Bäder zu erhalten, sei weitere Unterstützung durch die Landesregierung unverzichtbar, so Jens Eisenschmidt. Finanzielle Hilfen müssten durch die Landesregierung auch nach 2025 sichergestellt sein. Ansonsten sei der Fortbestand einzelner Bäder gefährdet. „Es ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar, dass Bibliotheken oder Volkshochschulen unterstützt werden, aber für das Schwimmenlernen kein Geld da ist“, so Eisenschmidt.

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