Klimaschutz: US-Behörde plant Verzicht auf Emissionsdaten von Unternehmen

  • September 13, 2025

Seit rund 15 Jahren müssen Tausende US-Unternehmen ihre Treibhausgasemissionen melden. Damit soll demnächst Schluss sein. Das sei nichts als bürokratischer Aufwand, meint die Umweltbehörde.

Die US-Umweltbehörde EPA will künftig darauf verzichten, von Tausenden Industrieunternehmen des Landes Daten über deren Treibhausgasemissionen einzufordern. „Das Programm zur Berichterstattung über Treibhausgase ist nichts anderes als bürokratischer Aufwand, der nichts zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt“, wird EPA-Chef Lee Zeldin in einer Mitteilung seiner Behörde zitiert. Durch die Beendigung des Programms könnten US-Unternehmen in den nächsten zehn Jahren bis zu 2,4 Milliarden Dollar an Regulierungskosten einsparen.

Das Programm zur Erfassung der Treibhausgase wurde 2010 gestartet – und sammelt Daten von etwa 8.000 der größten Industrieanlagen des Landes, darunter Kohlekraftwerke, Ölraffinerien und Stahlwerke. Die daraus gewonnenen Informationen beeinflussen politische Entscheidungen und wurden zudem an die Vereinten Nationen weitergegeben, die von den Industrieländern Daten zu Emissionen fordern, die den Klimawandel beeinflussen. Die USA sind nach China der zweitgrößte Emittent von Treibhausgasen und unter Präsident Donald Trump – wie schon in dessen erster Amtszeit – erneut aus dem Pariser Klimaabkommen ausgetreten.

Nicht betroffen vom Stopp der Meldepflicht sind den Angaben zufolge bestimmte Öl- und Gasanlagen wie Pipelines. Der Vorschlag wird laut „New York Times“ im Bundesregister veröffentlicht, das Ende des Programms soll dann voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres besiegelt sein. Kritiker monieren, ein Stopp des Programms könnte den Kampf gegen den Klimawandel behindern – Emissionen ließen sich nicht gezielt reduzieren, wenn ihre Herkunft unbekannt sei. 

US-Regierung schwächt Klimaschutz

Die US-Regierung kürzt seit Trumps Amtsantritt rigoros Mittel für Klimaschutz und Forschung etwa zum Thema globale Erwärmung. Die EPA kündigte Ende Juli an, eine zentrale wissenschaftliche Einschätzung zu den Gefahren von Treibhausgasen aufzuheben. 

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 hatten rund 200 Staaten vereinbart, die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen – und möglichst auf nur 1,5 Grad. Damit sollen die schlimmsten Folgen der Klimakrise vermieden werden.

Treibhausgase gelten laut Forschung als Haupttreiber des menschengemachten Klimawandels. Seit dem späten 19. Jahrhundert haben die schädlichen Emissionen zu einem deutlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur geführt.

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