Letzter „Downton Abbey“-Film: „Nicht sentimental, aber sehr nostalgisch“

  • September 18, 2025

Am Donnerstag startet der finale „Downton Abbey“-Kinofilm. Im Interview blickt der Cast auf den Abschied und die gemeinsamen Erinnerungen.

Ein großer Abschied steht bevor: Am 18. September startet „Downton Abbey: Das große Finale“ im Kino. Es ist der dritte Film, der erneut auf der Erfolgsserie „Downton Abbey“ beruht, und soll das Ende einer Ära feiern.

„Es war sehr bewegend“, blickt Allen Leech (44) auf die Dreharbeiten im Interview mit spot on news zurück. „Wir haben uns schon so oft voneinander verabschiedet und dann doch wieder getroffen – aber diesmal wussten wir, dass es wirklich das letzte Mal sein würde“, sagt der Darsteller von Tom Branson. Der Dreh sei jedoch nicht traurig gewesen. „Es war eher ein Gefühl von Erfüllung – zumindest für mich. Bei meiner letzten Szene habe ich mich zu Julian Fellowes umgedreht und gesagt: ‚Danke für die Rolle meines Lebens.‘ Und das meinte ich sehr ernst. Es war ein unglaubliches Geschenk, diese Rolle zu spielen.“

„Wir dachten schon etwa fünfmal, dass es das letzte Mal sei – erst bei der Serie, dann bei jedem einzelnen Film, wir sind es also ziemlich gewohnt“, bestätigte auch Bertie-Darsteller Harry Hadden-Paton (44). „Es war nicht zu sentimental, aber natürlich sehr nostalgisch. Julian hat ein wunderbares Drehbuch geschrieben, das alle losen Enden zusammenführt.“

Treue Fans werden belohnt

„Downton Abbey“-Schöpfer Julian Fellowes (76) bringt die Familie Crawley und ihre Bediensteten zum letzten Mal auf die große Leinwand zurück und lässt in den 1930er-Jahre ein neues Zeitalter in der Adelsfamilie anbrechen. Sie muss sich auf Veränderungen einstellen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen. „Ich denke, es ist ein wirklich großartiger Abschluss für die 15 Jahre“, erklärt Michelle Dockery (43), die als Lady Mary im Fokus der neuen Ereignisse steht. „Es fühlt sich wie ein Liebesbrief an die Fans an – an all jene, die so lange bei uns geblieben sind.“

Hadden-Paton ergänzt: „Es geht um die Frage: Was zählt wirklich? Selbst wenn die gesellschaftliche Norm etwas anderes sagt – was ist eigentlich wirklich wichtig? Und am Ende ist es Familie. Diese Gemeinschaft, die Downton ausmacht – zwischen Familie und Bediensteten. Das ist eine große Botschaft. Und ich denke, genau das schätzen die Menschen daran: die Wärme, die Nostalgie, den Trost. In dieser wütenden Welt, in der wir gerade leben, muss man nicht immer Wut wählen.“

Seine Rolle Tom sei immer das Symbol des Wandels in Downton Abbey gewesen, „weil er nicht zur britischen Aristokratie gehörte“, sagt Leech. „Von außen konnte er Entwicklungen sehen, die der Rest der Familie vielleicht übersehen hat. Und was ich an diesem Film besonders mag, ist, dass man ihm endlich zuhört und seine Ratschläge ernst nimmt. Es hat lange gedauert, aber sie haben endlich verstanden, dass sich die Welt, wie sie sie kannten, verändern muss.“

Erinnerungsstücke vom Set

Die Ausstattung der Serie und der Filme, die am Anfang des 20. Jahrhunderts spielen, spielte eine große Rolle für den Erfolg. „Ich habe es immer geliebt, diese Kostüme anzuziehen – allein schon, wie man sich dann hält, wie man steht, das verändert alles“, sagt Leech. „Ich habe von Chauffeuruniform bis White Tie und Frack alles getragen. Am Ende wird alles lockerer, entspannter – genau wie die Gesellschaft damals. Ich liebe es, wie Mode widerspiegelt, was in der Gesellschaft passiert.“ Nicht jedoch Kleidung, sondern ein anderes Souvenir hat sich der Schauspieler vom Set mitgenommen. „Das Einzige, was ich habe, ist ein Namensschild vom Ascot-Dreh. Meine Frau hat etwas Wunderschönes gemacht: Sie hat als Erinnerung an Downton ein Foto von mir damit organisiert und es eingerahmt – mit dem Namensschild darunter.“

„Ich habe Annas Schuhe behalten“, verrät Anna-Bates-Darstellerin Joanne Froggatt (45). „Die wurden in Staffel drei speziell für mich gemacht. Unsere brillante Kostümdesignerin Anna Robbins hat mich bei jedem neuen Film gefragt, ob ich neue Schuhe möchte – aber ich habe immer nein gesagt. Ich liebe sie – sie sind sehr bequem.“

„Ich glaube, ich habe nur das Programm meiner Hochzeit mit Lady Edith“, ergänzt Hadden-Paton. „Man kann schwer eine Uhr, einen Ring oder ein Zigarettenetui stehlen bei diesen historischen Produktionen.“ Was für ihn darüber hinaus bleibt: „Ich kam später dazu und hatte das Glück, in den Kreis des Casts aufgenommen zu werden. Wir sind gemeinsam erwachsen geworden, haben Kinder bekommen, Lebensereignisse geteilt. Das wird bleiben – diese Erinnerungen.“

Abschied vom Familiensitz

Zum Symbol von „Downton Abbey“ ist auch Highclere Castle in Hampshire geworden, das in Serie und Film zum Familiensitz der Crawleys wird. „Ich kann total verstehen, warum sie es als Drehort genommen haben“, schwärmt Leech. „Wenn man den Hügel hochfährt und das Schloss sieht – es hat etwas ganz Besonderes. Es scheint fast zu schimmern, dieses goldene Licht in der Sonne. Eine ganz besondere Atmosphäre.“

„Ich hänge besonders an dem Gelände um das Schloss“, erzählt Laura Carmichael (39), die Marys Schwester Lady Edith mimt. „Es gibt dort so viele wunderschöne, alte Bäume und Hügel – die Landschaft ist atemberaubend. Wir sind oft über das Anwesen gelaufen, haben uns wehmütig verabschiedet und dabei realisiert, wie glücklich wir sind, dass sich dieser Ort zumindest ein bisschen wie unser Zuhause angefühlt hat – auch wenn es nur im Film war.“

Einen gemeinsamen Abschied vom Anwesen habe es nicht gegeben, sagt Leech. „Es gab keinen Moment, an dem wir alle gemeinsam den letzten Take hatten. Jeder hat seine Szenen zu unterschiedlichen Zeitpunkten beendet. Aber das Schöne ist: Es braucht kein endgültiges ‚Lebewohl‘, weil wir so viel miteinander erlebt haben. Wir werden immer Teil des Lebens des anderen sein.“

„Highclere Castle war oft sehr kalt – das werde ich wahrscheinlich nicht vermissen“, erzählt Hadden-Paton mit einem Lachen. „Aber die Drehorte – das war immer toll. „Laura und ich hatten eine großartige Zeit beim Dreh in London – im Ritz Hotel, im Restaurant Rules, all diese ikonischen Londoner Orte. Das werde ich vermissen.“

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