
Sie kämpfte in den USA in einer radikalen schwarzen Untergrundorganisation, wurde wegen Mordes verurteilt und floh nach Kuba – nun ist Assata Shakur in Havanna gestorben.
Die militante Aktivistin und verurteilte Polizistenmörderin Assata Shakur ist im Asyl in Kuba gestorben. Die US-Bürgerin, die mit bürgerlichem Namen Joanne Deborah Chesimard hieß, sei in der Hauptstadt Havanna als Folge von „Gesundheitsproblemen und ihres fortgeschrittenen Alters“ gestorben, teilte das kubanische Außenministerium mit.
Sie lebte seit 1984 in Kuba, wo ihr der Revolutionsführer Fidel Castro Asyl gewährte. Sie wurde nach unterschiedlichen Angaben 78 oder 73 Jahre alt.
Shakur soll Polizisten erschossen haben
Shakur war Mitglied der Black Panther Party, die sich auch mit militanten Methoden für die Rechte von Schwarzen in den USA einsetzte. Bei einer Polizeikontrolle im Bundesstaat New Jersey soll sie 1973 einen Beamten erschossen haben. Shakur beteuerte stets ihre Unschuld und versicherte, dass sie am Tatmorgen keine Waffe in der Hand gehalten habe und ihre Arme während der tödlichen Schüsse erhoben gewesen seien.
Sie wurde wegen Mordes und anderer Straftaten zu lebenslanger Haft verurteilt, 1979 aber von einem bewaffneten Kommando aus dem Gefängnis befreit, und floh in das mit den USA verfeindete Kuba.
Assata Shakur – erste „Most-wanted“-Frau
2013 setzten die US-Behörden Shakur als erste Frau auf ihre Liste der meistgesuchten Terroristen. Für Informationen, die zu ihrer Festnahme führen, wurde eine Belohnung von bis zu einer Million Dollar ausgesetzt. US-Politiker forderten immer wieder die Auslieferung von Shakur. Im Mai kritisierte US-Außenminister Marco Rubio, dass Kubas kommunistische Regierung „immer noch einen sicheren Rückzugsort für Terroristen und Kriminelle, darunter Flüchtige aus den USA“ biete.