
Vor der Urteilsverkündung im Prozess wegen Sexualstraftaten gegen ihn hat US-Rapper Sean „Diddy“ Combs den Richter um Gnade gebeten. „Ich bitte Sie heute um Gnade, nicht nur um meinetwillen, sondern auch um meiner Kinder willen“, erklärte Combs in einem am Donnerstag (Ortszeit) an den US-Bundesrichter Arun Subramanian adressierten Brief. Er fürchte um sein Leben und versprach, „nie wieder ein Verbrechen zu begehen“.
Am Freitag verkündet das Gericht in New York das Strafmaß im Prozess gegen Combs (ab 16.00 Uhr MESZ). Die Staatsanwaltschaft fordert mehr als elf Jahre Gefängnis für den 55-Jährigen. Combs‘ Verteidigung hat eine Haftstrafe von höchstens 14 Monaten beantragt.
Die Anklage hatte dem Rapper vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys gezwungen zu haben. Ein New Yorker Geschworenengericht verurteilte ihn daraufhin Anfang Juli wegen Zuführung von Frauen zur Prostitution. Im Hauptanklagepunkt, der Bildung einer kriminellen Vereinigung, wurde Combs jedoch freigesprochen.
Combs zeigte sich in dem Brief reumütig. Er allein trage die Verantwortung für seine derzeitige Situation, erklärte der US-Rapper in dem Brief. Schuld an seinem Verhalten seien Drogen, Exzess und „Selbstsucht“ gewesen, erklärte Combs. Nach einem Jahr Haft in einem berüchtigten Gefängnis in Brooklyn in New York sei er jedoch „wiedergeboren“.
Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt.