US-Rapper Sean „Diddy“ Combs zu mehr als vier Jahren Gefängnis verurteilt

  • Oktober 4, 2025

Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs ist wegen Sexualstraftaten zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Richter Arun Subramanian legte das Strafmaß am Freitag in New York auf insgesamt 50 Monate fest. Zudem wurde Combs zu einer Geldbuße von 500.000 Dollar (rund 426.000 Euro) verurteilt. Die Verteidigung kündigte an, Berufung einzulegen.

Die Geschworenen hatten Combs Anfang Juli wegen Zuführung von Frauen zur Prostitution schuldig gesprochen. Im Hauptanklagepunkt, der Bildung einer kriminellen Vereinigung, wurde er jedoch freigesprochen.

Der Richter blieb mit dem Strafmaß von gut vier Jahren deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft nach mehr als elf Jahren Gefängnis für den 55-Jährigen zurück. Combs‘ Verteidigung hatte dagegen eine deutlich geringere Haftstrafe von höchstens 14 Monaten beantragt und kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Die Anklage hatte dem Rapper vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen– und Sex-Partys gezwungen zu haben.

Der Rapper bat den Richter zum Abschluss des vor fünf Monaten eröffneten Prozesses um ein mildes Urteil. Combs sagte kurz vor der Strafmaßverkündung, es tue ihm „wirklich Leid“, und er bitte den Richter um „Gnade“.

Staatsanwältin Christy Slavik betonte dagegen, Combs habe keine Verantwortung für seine Taten übernommen. „Er scheint zu denken, dass das Gesetz für ihn nicht gilt“, kritisierte sie.

Combs‘ Anwältin Nicole Westmoreland rief das Gericht ebenfalls zur Milde auf. Combs sei „nur ein Mensch, er hat Fehler gemacht“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. Es helfe niemandem, ihn jahrelang ins Gefängnis zu stecken.

Combs‘ sechs erwachsene Kinder hielten zum Abschluss des Prozesses ebenfalls ein emotionales Plädoyer für ihren Vater. Der älteste Sohn Quincy Brown nannte den Rapper „einen veränderten Mann“. Combs‘ Tochter D’Lila flehte das Gericht an: „Bitte geben Sie unserer Familie die Chance, gemeinsam zu heilen.“

Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs war in den 90er Jahren einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt, drei Mal gewann er den Grammy. Combs Ex-Freundin, die Sängerin Casandra „Cassie“ Ventura, verklagte den Musiker dann allerdings 2023 wegen jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung.

Ventura war eine der beiden Hauptzeuginnen in dem Prozess. Neben ihr sagte eine Frau aus, die sich „Jane“ nannte, um nicht erkannt zu werden. Beide berichteten in Verfahren in teils drastischen Schilderungen von Gewalt und Missbrauch in ihren Beziehungen zu Combs.

Combs hatte den Richter kurz vor der Strafmaßverkündung auch schriftlich um „Gnade“ gebeten – „nicht nur um meinetwillen, sondern auch um meiner Kinder willen“, schrieb Combs in einem Brief an Richter Subramanian. Er versprach, „nie wieder ein Verbrechen zu begehen“.

Schuld an seinem Verhalten seien Drogen, Exzess und „Selbstsucht“ gewesen, erklärte Combs. Nach einem Jahr Untersuchungshaft in einem berüchtigten Gefängnis in Brooklyn in New York sei er jedoch „wiedergeboren“.

Im August hatte Combs‘ Anwältin Westmoreland gesagt, der Rapper habe mit US-Präsident Donald Trump Kontakt aufgenommen und über eine mögliche Begnadigung gesprochen. Trump selbst hatte sich zuvor ablehnend über einen solchen Schritt geäußert. Er begründete dies damit, dass der Rapper ihm während seiner Präsidentschaftskandidatur „sehr feindselig gesinnt“ gewesen sei.

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