Attacken häufen sich: Schon mindestens fünf Tote durch Bärenangriffe – was ist los in Japan?

  • Oktober 6, 2025

In Japan werden immer wieder Menschen von Bären angegriffen. Die Attacken häuften sich zuletzt – eigentlich ungewöhnlich. Und doch gibt es mehrere Gründe hierfür.

Japan erlebt momentan eine Welle von Bärenangriffen. In der vergangenen Woche wurden zwei Menschen in unterschiedlichen Regionen bei Attacken getötet, bei einem weiteren Vorfall wurde ein spanischer Tourist angefallen und verletzt. Ungewöhnlich sind unfreiwillige Begegnungen der Tiere mit Menschen nicht, doch derzeit scheint die Aggressivität der Bären zuzunehmen. 

Bei einem Angriff in der nordöstlichen Präfektur Miyagi auf der Insel Honshu wurde eine etwa 70-jährige Pilzsammlerin tot in einem Wald aufgefunden, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Eine weitere Frau der Gruppe aus vier Pilzsammlern werde vermisst. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Freitag.

Bärenangriffe in Japan: Mindestens fünf Tote und 69 Verletzte – seit April

Die Polizei veröffentlichte bisher keine Details zur Todesursache. Lokale Medien berichteten jedoch, einer der Pilzsammler habe der Polizei gesagt, die Verstorbene sei von einem Bären angegriffen worden. Dem öffentlich-rechtlichen Sender NHK zufolge erlitt die Frau Verletzungen, die auf einen Bärenangriff hindeuteten.

Bei dem zweiten Vorfall in der Präfektur Nagano, nordwestlich von Tokio, wurde die Leiche eines 78-Jährigen mit Kratzspuren von Tatzen gefunden, wie die Zeitung „Asahi Shimbun“ berichtete. Demnach geht die Polizei ebenfalls von einem Bärenangriff aus.

Auch wenn Bären potenziell gefährlich sein können, sind die Tiere normalerweise eher scheu und gehen Menschen eigentlich aus dem Weg. Doch dies hat sich insbesondere in diesem Jahr in einigen Fällen geändert. Laut dem Sender NHK sind seit April bereits mindestens fünf Menschen durch Bären getötet worden. 69 weitere wurden demnach verletzt.

Die Gründe für die zuletzt häufiger auftretenden, folgenschweren Begegnungen seien vielschichtig, so Experten. Grundsätzlich finden sich Bären eher in ländlichen und Waldregionen. In den vergangenen Jahren war aber immer wieder zu beobachten, dass sie sich auch in die Nähe von Höfen und Häusern und teilweise sogar in die Mitte von kleinen Städten wagten. 

Klimawandel, Leerstand und zu wenig Jäger Auslöser für das Problem

Meistens sind sie dabei auf Nahrungssuche. Der Klimawandel sorge unter anderem dafür, dass einige Nahrungsquellen der Bären zunehmend schrumpfen und ihre Winterschlafrhythmen gestört werde. 

Hinzu komme, dass die Tiere sich zunehmend an die urbanere Umgebungen gewöhnen. In ländlichen Regionen Japans herrscht teilweise ein hoher Leerstand von alten Häusern und Höfen und die Bevölkerung ist stark überaltert. Gegenwehr auf ihren Streifzügen brauchen sie in vielen Fällen nicht zu befürchten. Zudem hat das Land ein Nachwuchsproblem bei Jägern. 

Zuletzt lockerte Japan gar die Waffengesetze, um Abschüsse von Bären zu erleichtern. Künftig seien gesonderte polizeiliche Genehmigungen nicht mehr nötig, um einen Bären mit einem Jagdgewehr zu erschießen. Diese Regelungen sollen allerdings nur in Notfällen greifen, um die Bevölkerung zu schützen. 

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