Gesundheit und Kosten: Hoch schlägt deutlich spätere Krankschreibung vor

  • Oktober 14, 2025

Der Vorschlag des Kassenärzte-Chefs für spätere Krankschreibungen geht nach Ansicht von Gesundheitsminister Hoch nicht weit genug. Warkens Krankenhaussparpläne hält er dagegen für „Gift“.

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) ist für eine deutliche Lockerung der Regeln für Krankschreibungen. „Ich begrüße ausdrücklich den Vorschlag des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, über die Notwendigkeit und den Zeitpunkt von Krankschreibungen zu diskutieren“, sagte Hoch in Mainz. Er geht selbst noch weiter als Gassen. Die Sparpläne von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nennt er dagegen „Gift für die Krankenhäuser“. 

Hoch schlägt viel spätere Krankschreibung vor – bis zu zwei Wochen 

Gassen hatte vorgeschlagen, eine Krankschreibung erst ab dem vierten Arbeitstag verpflichtend zu machen. Das stieß unter anderem auf Kritik von Arbeitgebern. „Ich würde sogar noch weiter gehen und einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen zur Diskussion stellen wollen“, sagte Hoch. 

Hart arbeitenden Menschen im Krankheitsfall vertrauen 

„Damit können wir konkret dazu beitragen, Bürokratie in den Arztpraxen abzubauen und unsere Ärztinnen und Ärzte zu entlasten.“ Es bleibe dann mehr Zeit, Menschen zu behandeln, die wegen einer Krankheit kämen und nicht wegen einer Bescheinigung für den Arbeitgeber. „Die Menschen im Land arbeiten hart, engagiert und gerne. Deshalb sollten wir ihnen das nötige Vertrauen im Krankheitsfall entgegenbringen.“

Hoch: Warkens Pläne gefährden Krankenhausstrukturreform

Warkens Absicht, die Finanzen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu stabilisieren, sei richtig. Dafür müsse aber zuerst dafür gesorgt werden, dass die Kosten für die gesundheitliche Versorgung der Bürgergeldempfänger endlich vollständig aus dem Bundeshaushalt erbracht würden, verlangte Hoch. Dies würde rund zehn Milliarden Euro Entlastung für die GKV bringen. 

Es sei nicht vertretbar, die Beiträge der GKV vor allem auf dem Rücken der Krankenhäuser zu stabilisieren. Warkens geplante Abschaffung der automatischen Budgetanpassung bei steigenden Kosten gefährde die Umsetzung notwendiger Reformen bei der Krankenhausstrukturreform. „Statt die Kliniken zu stärken, wird hier ihre finanzielle Basis geschwächt.“

  • Ähnliche Beiträge

    • Oktober 15, 2025
    Rentenreform: Rentenärger im CSU-Nachwuchs

    Die Berliner Koalition will Rentnern trotz fehlenden Geldes Gutes tun – gegen den Rat vieler Ökonomen. In der Jungen Union wächst der Unmut – auch beim CSU-Nachwuchs.

    • Oktober 15, 2025
    Kinderleiche bei Güstrow: Kind vermutlich Opfer einer Gewalttat – Obduktion angeordnet

    Kerzen, Trauer, Fassungslosigkeit: Nach dem Fund eines toten Kindes, bei dem es sich vermutlich um den achtjährigen Fabian handelt, steht Güstrow unter Schock. Was Ermittler und Gemeinde jetzt bewegt.

    Du hast verpasst

    Rentenreform: Rentenärger im CSU-Nachwuchs

    • Oktober 15, 2025
    Rentenreform: Rentenärger im CSU-Nachwuchs

    Kinderleiche bei Güstrow: Kind vermutlich Opfer einer Gewalttat – Obduktion angeordnet

    • Oktober 15, 2025
    Kinderleiche bei Güstrow: Kind vermutlich Opfer einer Gewalttat – Obduktion angeordnet

    Suppenzutat und Halloween-Deko: Kürbisernte in Baden-Württemberg: Qualität gut, Menge sinkt

    • Oktober 15, 2025
    Suppenzutat und Halloween-Deko: Kürbisernte in Baden-Württemberg: Qualität gut, Menge sinkt

    Krankheiten: Grippesaison startet ruhig, aber Corona-Zahlen steigen

    • Oktober 15, 2025
    Krankheiten: Grippesaison startet ruhig, aber Corona-Zahlen steigen

    Sachsen-Anhalt: Zahl der Ordnungsrufe im Parlament deutlich gestiegen

    • Oktober 15, 2025
    Sachsen-Anhalt: Zahl der Ordnungsrufe im Parlament deutlich gestiegen

    Weihnachtsmärkte: Bayreuth startet mit „Winterdorf“ in Weihnachtsmarkt-Saison

    • Oktober 15, 2025
    Weihnachtsmärkte: Bayreuth startet mit „Winterdorf“ in Weihnachtsmarkt-Saison