
Hamburg plant, für 595 Millionen Euro 48 Prozent der Gesamtfläche des Elbtowers zu kaufen. CDU-Chef Thering spricht von einer „Schocksumme“.
Angesichts der Millionenpläne des rot-grünen Senats für den Elbtower hat der CDU-Landesvorsitzende Dennis Thering dem Bürgermeister Wortbruch vorgeworfen. Peter Tschentscher (SPD) habe noch vor wenigen Monaten den Hamburgerinnen und Hamburgern versprochen, es werde kein Cent Steuergeld in die Fertigstellung des Elbtowers gesteckt, es handele sich um ein rein privatwirtschaftliches Projekt, kritisierte Thering auf dem CDU-Landesparteitag im Bürgerhaus Wilhelmsburg. Geworden sei daraus die „Schocksumme“ von knapp 600 Millionen Euro.
Senat will Naturkundemuseum im Elbtower unterbringen
Der rot-grüne Senat möchte das geplante Naturkundemuseum in dem seit rund zwei Jahren als 100 Meter hohe Bauruine am Ostende der Hamburger Hafencity stehenden Elbtower unterbringen. Dabei schwebt ihm ein Global-Pauschal-Festpreis in Höhe von 595 Millionen Euro vor, der über Darlehen und aus dem Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden soll.
Die Idee stammt vom Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken, der seit Dezember vergangenen Jahres zusammen mit einem Konsortium exklusiv mit dem Insolvenzverwalter Torsten Martini über den Kauf der Bauruine verhandelt. Die möglichen Investoren brauchen dringend weiteres Geld, um den Elbtower zu vollenden.
Elbtower war Prestigeobjekt
Ursprünglich war der Elbtower ein Prestigeprojekt des damaligen Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD) sowie des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil Benkos kriselnde Signa-Gruppe jedoch Rechnungen nicht gezahlt hatte, wurden die Arbeiten an dem Turm in rund 100 Metern Höhe im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht.