Kult-Regisseur: Werner Herzog: halbe Million Follower, aber kein Smartphone

  • Oktober 16, 2025

Kein Handy mit Internet, aber große Reichweite: Werner Herzog erobert neuerdings Instagram – und bleibt dabei ganz er selbst. Nun erhält der 83-Jährige den Filmpreis Köln.

Der deutsche Filmregisseur Werner Herzog („Fitzcarraldo“) hat auf Instagram mehr als 550.000 Follower – aber gar kein Smartphone. „Technisch macht es mein Sohn. Ich liefere ihm den Inhalt“, sagte Herzog (83) der Deutschen Presse-Agentur über seinen viel beachteten Account in dem sozialen Netzwerk. Die Clips schicke er seinem Sohn einfach per Mail. 

Auf die Frage, warum er kein Smartphone besitze, sagte Herzog: „Schauen Sie, alles Wichtige erreicht mich trotzdem.“ Gelegentlich leihe er sich ein Gerät, wenn es notwendig sei – etwa, wenn er irgendwo abgeholt werden müsse.

Herzog ist erst seit einigen Monaten bei Instagram aktiv, hat aber mittlerweile 553.000 Follower eingesammelt. Zu sehen sind auf dem Profil Szenen aus Herzogs Arbeit als Filmemacher, etwa vom roten Teppich oder zu seinem neuen Film „Ghost Elephants“ – aber auch recht eigenwillige Einblicke in andere Lebensbereiche. In einem Clip feiert Herzog mit einer Mariachi-Band. In einem anderen brutzelt er aus nicht genannten Gründen ein Steak vor sich hin.

Nicht altmodisch – sondern „an der Front der Kommunikation“

„Ich glaube, dass es gut ist, dass ich sozusagen technisch mit an der Front der Kommunikation bin“, erklärte Herzog über seinen Schritt in die Instagram-Welt. Er beschäftige sich etwa auch sehr intensiv mit Virtual Reality. Auch habe er eine Rolle in einem Animationsfilm übernommen.

Dass er kein Smartphone besitze, will er nicht als Statement missverstanden wissen. Das erscheine ja womöglich altmodisch, sagte er. „Ich selber bin aber nicht altmodisch, weil ich an aller vorderster Front dabei bin und mitgestalte.“ Dass der Account beachtet werde, habe womöglich mit dem Inhalt zu tun. „Ich glaube, ich sage Sachen mit Substanz“, sagte Herzog. Ob 553.000 Follower viel sei, wisse er allerdings gar nicht. „Ich kann es nicht vergleichen.“

Herzog, in München geboren und einer der wenigen weltbekannten deutschen Regisseure, wurde der Filmpreis Köln zuerkannt, der von der Film- und Medienstiftung NRW und der Stadt Köln gestiftet wird. Am Donnerstagabend sollte er die Auszeichnung persönlich in Köln beim Film Festival Cologne entgegennehmen. 

Herzogs neuer Film „Ghost Elephants“ war Teil des Festival-Programms. Herzog zeigt darin einen Biologen auf der Suche nach einer Herde besonderer Elefanten im unwegsamen Hochland von Angola.

Auf Herzogs Instagram-Account ist auch ein Clip von den Dreharbeiten zu sehen. Zu beobachten sind mehrere Menschen, die eine gigantische Schlange aus einem Wasserbecken ziehen. „Ich wollte mich dort abkühlen. Das ist ja Wüste“, erzählte Herzog. „Und dann fiel mir auf: Da ist was.“

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