Kriminalität: Sicherheitsdebatte: Wie war Einbruch in Louvre möglich?

  • Oktober 20, 2025

Der Einbruch im Louvre versetzt nicht nur Frankreich in Aufruhr. Wie konnten die Diebe am helllichten Tag in das weltberühmte Museum eindringen?

Nach dem spektakulären Einbruch in den Louvre in Paris setzt die Polizei alles daran, die flüchtigen Täter zu fassen und die Beute von unschätzbarem Wert wiederzufinden. Unterdessen fragen sich die Menschen: Wie war der dreiste Einbruch in das weltberühmte Museum überhaupt möglich? Gab es Sicherheitsmängel oder hatten die Täter Komplizen im Museum?

Wie konnten die Täter unbemerkt ins Museum gelangen?

Die Täter haben sich alle Mühe gegeben, damit ihr Coup wie ein banaler Einsatz von Bauarbeitern aussieht. Mit einem mit einer Hebebühne ausgestatteten Laster haben sie an der Seite des Museums geparkt und Warnkegel an der Straße aufgestellt. In Warnwesten sind zwei der Ganoven dann über die Hebebühne zum Balkon des Museums gelangt, um dort ein Fenster zu zerstören. An einem Sonntagmorgen sind auch in Paris zu dem Moment noch nicht so viele Menschen unterwegs, die da gleich Verdacht geschöpft hätten. 

Ist das Museumspersonal möglicherweise in den Coup verwickelt?

Darauf deutet derzeit nichts hin. Die fünf Museumsmitarbeiter, die sich „zum Zeitpunkt des besonders schnellen und brutalen Einbruchs“ in der Nähe befanden, hätten sofort eingegriffen, betonte das Kulturministerium. „Dank der Professionalität und der schnellen Reaktion der Mitarbeiter des Louvre konnten die Täter in die Flucht geschlagen werden“, teilte das Ministerium mit. Sie ließen demnach ihre Ausrüstung sowie eines der gestohlenen Objekte zurück, nämlich die Krone der Kaiserin Eugénie, deren Zustand derzeit untersucht werde.

Wie ist es um die Sicherheit des Louvre bestellt, war diese vor dem Einbruch bereits Thema?

Mehrfach hatte es Warnungen gegeben, dass es Probleme mit der Sicherheit gibt. Bei einem Streik von Museumspersonal Mitte Juni ging es zwar einerseits um die Arbeitsbedingungen, anderseits aber auch um Sicherheitsprobleme. Kulturministerin Rachida Dati sagte, man habe sich 40 Jahre lang nicht für die Sicherheit großer Museen interessiert. „Vor zwei Jahren hat die Präsidentin des Louvre den Polizeipräfekten um eine Sicherheitsüberprüfung gebeten. Warum? Weil diese Museen an neue Formen der Kriminalität angepasst werden müssen. Heute handelt es sich um organisierte Kriminalität.“ 

Gibt es vergleichbare Fälle in Deutschland?

Der Fall weckt in Deutschland Erinnerungen an zwei spektakuläre Kunstdiebstähle: 2017 stahlen Täter aus dem Berliner Bode-Museum eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze im Wert von mehreren Millionen Euro. Zwei Jahre später erbeuteten Täter im Grünen Gewölbe in Dresden 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten über eine Million Euro Schaden. Ein Teil der Beute fehlt noch immer. Nach dem Einbruch in Sachsens berühmtes Schatzkammermuseum wurden die Sicherheitskonzepte überprüft, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben jetzt eine eigene Sicherheitsabteilung.

Wann öffnet der Louvre wieder?

Das lässt sich noch nicht sicher sagen. Nach dem Einbruch am Sonntagmorgen war das Museum evakuiert und den Rest des Tages geschlossen worden. Das sollte die Arbeit der Polizei erleichtern. Eigentlich sollte das Museum am heutigen Montag, möglicherweise mit etwas Verspätung, wieder öffnen. Dann aber fiel die Entscheidung: Der Louvre bleibt weiter geschlossen. Touristen, die ein Ticket gebucht hatten, erhalten eine Rückerstattung.

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