
In Kambodscha sind zehn Südkoreaner wegen des Vorwurfs des Online-Betrugs festgenommen worden. Sie würden noch in dieser Woche in ihre Heimat überführt, teilte am Montag der südkoreanische Außenminister Cho Hyun mit. Zugleich seien zwei Südkoreaner gerettet worden, die nach eigenen Angaben entführt und gegen ihren Willen festgehalten worden seien.
In Kambodscha hat sich in den vergangenen Jahren laut Experten eine milliardenschwere Betrugsindustrie entwickelt, in die tausende Menschen verwickelt sind. Einige arbeiten demnach freiwillig dort, andere werden von organisierten, kriminellen Gruppen gezwungen.
Die Regierung in Seoul schätzt, dass etwa tausend Südkoreaner unter den 200.000 Menschen sind, die in Kambodscha an Betrugsgeschäften beteiligt sind. Das Außenministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass etwa 500 Südkoreaner seit dem vergangenen Jahr nach ihrer Einreise nach Kambodscha vermisst gemeldet oder gegen ihren Willen festgehalten worden seien.
Bereits am Wochenende hatte Kambodscha 64 südkoreanische Staatsangehörige in ihre Heimat zurückgeschickt, die wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Betrug festgenommen worden waren. Die Regierung in Seoul bemüht sich laut Cho außerdem darum, 80 südkoreanischer Staatsangehörige ausfindig zu machen, die in Kambodscha noch immer vermisst werden.