Friedman-Ausladung: Streit um Friedman-Lesung – Literaturhaus-Chef soll gehen

  • Oktober 21, 2025

Nach der Ausladung des jüdischen Publizisten Michel Friedman will sich die Stadt Klütz von Literaturhaus-Leiter Oliver Hintz trennen. In einem ersten Schritt wurde er von seinen Aufgaben freigestellt.

Nach der Kontroverse um die Ausladung Michel Friedmans von einer geplanten Veranstaltung im Literaturhaus „Uwe Johnson“ will sich die Stadt Klütz von Literaturhaus-Leiter Oliver Hintz trennen. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung der Stadtvertretung und des Vorstandes des Fördervereins hervorgeht, wurde Hintz mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt.

Der jüdische Publizist Friedman war von Hintz für das kommende Jahr zu einer Lesung im Rahmen der Hannah-Arendt-Woche 2026 im Literaturhaus in Klütz (Nordwestmecklenburg) eingeladen worden. Die Einladung wurde Hintz zufolge dann aber auf Druck von Bürgermeister Jürgen Mevius (Unabhängige Wählergemeinschaft UWG) wieder zurückgenommen. 

„Nachhaltig gestörtes Vertrauensverhältnis“

Aufgrund „des nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnisses“ sei ein Neustart auf der Leitungsebene des Uwe-Johnson-Hauses notwendig, hießt es nun in dem Schreiben. Die formelle Entscheidung, den bis Jahresende gültigen Vertrag nicht zu erneuern, obliege der Stadtvertretung auf ihrer nächsten Sitzung, die aller Voraussicht nach Ende Oktober stattfinden wird. 

Die Ausladung sorgte bundesweit für Aufsehen, auch weil Vorwürfe im Raum standen, sie sei aus Angst vor antisemitischen Protesten erfolgt. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, sagte, ein vorauseilendes Zurückweichen staatlicher Stellen vor Demokratiefeinden richte sich gegen die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft. Dabei sei es unerheblich, dass der betroffene Redner Michel Friedman jüdischen Glaubens ist. 

Bürgermeister Mevius, der als Reaktion auf Vorwürfe gegen sein Agieren bereits seinen Rücktritt ankündigte, hatte solchen Darstellungen widersprochen.

  • Ähnliche Beiträge

    • Oktober 21, 2025
    Michael Vassiliadis bleibt Vorsitzender der Industriegewerkschaft IG BCE

    Michael Vassiliadis bleibt Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE): Auf dem Gewerkschaftstag in Hannover wählten die Delegierten ihn am Dienstag mit 95,1 Prozent der gültigen Stimmen, wie die Gewerkschaft mitteilte. Der 61-Jährige ist seit 2009 Chef der IG BCE mit ihren rund 570.000 Mitgliedern. Mit der erneuten Wahl tritt er seine fünfte Amtszeit an.

    • Oktober 21, 2025
    Champions League: Nach Patzern: Zetterer statt Kauã Santos im Eintracht-Tor

    Eintracht Frankfurt reagiert auf die Torwart-Patzer von Kauã Santos und die vielen Gegentore in den letzten Spielen. Gegen Liverpool wird nicht der Brasilianer, sondern Michael Zetterer im Tor stehen.

    Du hast verpasst

    Michael Vassiliadis bleibt Vorsitzender der Industriegewerkschaft IG BCE

    • Oktober 21, 2025
    Michael Vassiliadis bleibt Vorsitzender der Industriegewerkschaft IG BCE

    Champions League: Nach Patzern: Zetterer statt Kauã Santos im Eintracht-Tor

    • Oktober 21, 2025
    Champions League: Nach Patzern: Zetterer statt Kauã Santos im Eintracht-Tor

    Wohnungspolitik: Längere Mietpreisbremse geplant – Mannheim und Konstanz raus

    • Oktober 21, 2025
    Wohnungspolitik: Längere Mietpreisbremse geplant – Mannheim und Konstanz raus

    Indonesien lässt wegen Drogen zum Tode verurteilte britische Großmutter gehen

    • Oktober 21, 2025
    Indonesien lässt wegen Drogen zum Tode verurteilte britische Großmutter gehen

    Gehälter: In diesen Branchen verdient man in der Ausbildung am besten

    • Oktober 21, 2025
    Gehälter: In diesen Branchen verdient man in der Ausbildung am besten

    Gewerkschaftskongress: Gewerkschafts-Chef für längeres Arbeitslosengeld

    • Oktober 21, 2025
    Gewerkschaftskongress: Gewerkschafts-Chef für längeres Arbeitslosengeld