Am Frankfurter Flughafen führen die Behörden eine neue Einreise-Kontrolle für Menschen ein, die außerhalb des Schengen-Raums leben. Dabei entfällt ein von manchen liebgewonnenes Ritual.
Adieu Passstempel: Am Frankfurter Flughafen wird ab diesem Mittwoch ein neues digitales Kontrollsystem angewendet. Es gilt bei Ein- und Ausreisen von Bürgern, die nicht im sogenannten Schengen-Raum gemeldet sind. Das neue Verfahren soll schrittweise eingeführt werden, mehr Daten erfassen und dadurch Kriminalität bekämpfen, wie die EU-Kommission in Brüssel mitgeteilt hat. Es ersetzt das bisherige Verfahren mit Passstempeln. Vor einigen Tagen war bereits der Flughafen Düsseldorf an den Start gegangen.
In den kommenden sechs Monaten soll das System nach und nach in allen 29 Ländern des Schengenraums eingeführt werden. Neben 25 EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Für deren Bürger ändert sich am Frankfurter Flughafen nichts. Ab dem 10. April 2026 soll das System dann an allen Übergangsstellen europäischer Außengrenzen funktionieren. Dann soll auch der Stempel im Pass Geschichte sein.
Fingerabdrücke und Gesichtsbilder
Menschen aus Nicht-Schengen-Ländern müssen sich künftig vor der eigentlichen Kontrolle selbst elektronisch an speziellen Schaltern registrieren, erläutert die Bundespolizei. Ausnahmen gibt es dabei etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen. Einreisende müssen laut EU neben den üblichen Angaben aus dem Reisepass auch biometrische Daten, also Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, erstellen und speichern lassen. Außerdem wird das Ein- und Ausreisedatum festgehalten.
„Mit dem neuen Entry/Exit System wird die Sicherheit an den europäischen Grenzen digital, zuverlässig und lückenlos – unerlaubte Aufenthalte und Grenzverletzungen werden so effektiv verhindert“, erklärt die Präsidentin der Flughafen-Bundespolizeidirektion, Kerstin Kohlmetz. Das neue System wird zunächst nur auf einigen Kontrollspuren installiert und in den kommenden Monaten ausgebaut. Der Flughafenbetreiber Fraport stellt nach eigenen Angaben die Flächen für 218 Self-Service-Schalter bereit.





