Volkswagen fährt im dritten Quartal mehr als eine Milliarde Euro Verlust ein

  • Oktober 30, 2025

Der Volkswagen-Konzern hat zum ersten Mal seit der Corona-Krise einen Quartalsverlust verbucht. Im Zeitraum von Juli bis September summierte sich das Minus auf mehr als eine Milliarde Euro, wie Volkswagen am Donnerstag mitteilte. Grund dafür sind vor allem die Probleme bei der Sportwagentochter Porsche.

Der Quartalsverlust in Höhe von 1,07 Milliarden Euro ist für den Wolfsburger Konzern mit Marken wie VW, Skoda und Audi der erste seit dem Frühsommer 2020, als die Wirtschaft schwer von den Folgen der Corona-Pandemie getroffen worden war. Aktuell leide Volkswagen unter Belastungen „vor allem durch erhöhte Zölle, die Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert von Porsche“, erklärte Finanzvorstand Arno Antlitz.

Porsche hatte im September angekündigt, mehrere vollelektrische Modelle später als bisher geplant auf den Markt zu bringen und stattdessen wieder stärker auf Verbrenner und Hybrid-Wagen zu setzen. Volkswagen hatte deshalb bereits im vergangenen Monat seine Prognosen für das laufende Jahr deutlich nach unten korrigiert. Rückstellungen und Wertberichtungen im Zusammenhang mit der Anpassung der Produktstrategie bei Porsche und eine Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert der Sportwagentochter belasten VW der Quartalsbilanz zufolge mit rund 4,7 Milliarden Euro.

Zudem hat der Konzern neben der derzeit schwächelnden Nachfrage in Europa und einem zunehmend harten Wettbewerb in China auch mit den Auswirkungen der Zölle von US-Präsident Donald Trump zu kämpfen. Zwar hat Volkswagen für die Marke VW ein Werk im US-Bundesstaat Tennessee, andere Marken des Konzerns produzieren jedoch außerhalb der USA.

Nach Angaben von Finanzvorstand Antlitz belasten „die erhöhten Zölle und die daraus resultierenden negativen Volumeneffekte“ den Konzern „auf Jahresbasis mit bis zu fünf Milliarden Euro und wirken fort“.

Negativ auf die Zahlen wirken sich außerdem die derzeit noch geringeren Margen von Elektroautos aus. Zwar legte der Absatz hier um rund ein Drittel zu – allerdings sind die Modelle vor allem aufgrund der nach wie vor hohen Kosten für Batterietechnik für den Autobauer weniger rentabel.

Positiv hob der Konzern hervor, dass der Umsatz im dritten Quartal um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf rund 80,31 Milliarden Euro stieg – angetrieben durch einen leichten Anstieg der weltweiten Fahrzeugverkäufe um ein Prozent. Zudem gebe es „weiter gute Fortschritte bei der Restrukturierung“, erklärte Antlitz. „Die Produktoffensive zahlt sich aus. In Europa kommt jedes vierte Elektroauto aus dem Volkswagen Konzern.“

An seiner bisherigen Jahresprognose, wonach die Umsatzerlöse 2025 „in der Größenordnung des Vorjahres liegen werden“, hält Volkswagen fest. Allerdings basiert diese Prognose „auf der Annahme einer ausreichenden Verfügbarkeit von Halbleitern“, schränkte der Konzern ein. Die Autobranche ächzt aktuell unter Engpässen bei Mikrochips, vor allem wegen Lieferschwierigkeiten beim niederländischen Chiphersteller Nexperia, der zum chinesischen Konzern Wingtech gehört. 

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