Fußgänger im Straßenverkehr: Sachsen plant keine längeren Grünphasen an Fußgängerampeln

  • Oktober 31, 2025

Haben Fußgänger in Sachsen ausreichend Zeit, bei Grün über eine Straße zu gelangen? Die Frage stellt sich auch mit Blick auf den wachsenden Anteil älterer Menschen.

Sachsen plant keine generelle Verlängerung der Grünphase an Fußgängerampeln. „Eine Verlängerung der Umlaufzeit an Ampelkreuzungen führt praktisch zu einer Verschlechterung der Qualität für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Fußgänger, da diese zunächst länger auf die Freigabe warten müssen“, teilte das für Verkehr zuständige Infrastrukturministerium auf Anfrage mit. Dabei sinke die Akzeptanz des Rotsignals mit zunehmender Wartezeit. 

Ministerium sieht Qualitätseinbuße für alle Verkehrsteilnehmer

„Somit wäre neben der Qualitätseinbuße für alle Verkehrsteilnehmer auch eine Verschlechterung der Verkehrssicherheit zu erwarten“, argumentierte das Ministerium. Im Einzelfall seien andere Programmierungen der Grünzeit möglich. Allerdings habe das die besagten Auswirkungen auf die Wartezeiten insgesamt und damit auch auf die Durchlässigkeit für den gesamten Verkehr. Eine generelle Verlängerung der Grünphasen für Fußgänger wäre nicht sinnvoll, hieß es. 

Einsatz von Kamerasystemen in der Erprobung

Das Ministerium verwies auf Tests in Deutschland, bei denen Kameras registrieren, ob sich noch Fußgänger auf dem Überweg befinden und die Grünzeit deshalb verlängert wird. „Dabei sind jedoch noch praktische und rechtliche Fragen zu klären und ein künftiger Einsatz ist deshalb aktuell nicht absehbar“, hieß es abschließend.

In Sachsen-Anhalt war unlängst die Debatte um längere Grünphasen an Fußgängerampeln neu entfacht worden. Grünen-Politikern Cornelia Lüddemann forderte die Behörden auf, bei der Einstellung von Grünphasen nur noch ein Gehtempo von einem Meter pro Sekunde zugrunde zu legen. Bisher wird in der Regel mit einem Modell gerechnet, wonach Fußgänger 1,2 Meter pro Sekunde schaffen. Auch SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben ging davon aus, dass dies zu schnell für viele ältere Fußgänger ist. 

Nach Ansicht von Lüddemann sind nicht nur ältere Menschen durch zu kurze Grünphasen gefährdet, sondern auch Kinder, Menschen mit Behinderungen und Leute mit Kinderwagen. Für landesweite Veränderung wolle sich auch Sachsen-Anhalts Seniorenvertretung starkmachen, hieß es. 

Im Verkehrsministerium in Magdeburg gibt es nach eigenen Angaben derzeit keine Überlegungen, die Grünphasen für Fußgänger generell zu verlängern. Anpassungen seien im Einzelfall aber möglich, hieß es.

  • Ähnliche Beiträge

    • Oktober 31, 2025
    Nils Glagau: Der Abenteurer und Unternehmer wird 50

    Halb Unternehmer, halb Abenteurer: Orthomol-Boss Nils Glagau stellt Haltung über Hype. Heute feiert er 50 Jahre Mut, Herz und Vision.

    • Oktober 31, 2025
    Defekt an Stellwerk: Zugprobleme am Niederrhein bislang nicht behoben

    Wer am Niederrhein mit Regionalbahnen unterwegs ist, braucht weiterhin starke Nerven. Wegen eines defekten Stellwerks ist der Großraum Krefeld auch am Freitag zunächst nicht befahrbar.

    Du hast verpasst

    Nils Glagau: Der Abenteurer und Unternehmer wird 50

    • Oktober 31, 2025
    Nils Glagau: Der Abenteurer und Unternehmer wird 50

    Defekt an Stellwerk: Zugprobleme am Niederrhein bislang nicht behoben

    • Oktober 31, 2025
    Defekt an Stellwerk: Zugprobleme am Niederrhein bislang nicht behoben

    Folgen des Epstein-Skandals: Der König greift durch: Prinz Andrew verliert seine Titel

    • Oktober 31, 2025
    Folgen des Epstein-Skandals: Der König greift durch: Prinz Andrew verliert seine Titel

    Wetter: Oktober verabschiedet sich mit milden 19 Grad

    • Oktober 31, 2025
    Wetter: Oktober verabschiedet sich mit milden 19 Grad

    Unfall: Müllchaos auf A61 – Sperrung nach über zehn Stunden beendet

    • Oktober 31, 2025
    Unfall: Müllchaos auf A61 – Sperrung nach über zehn Stunden beendet

    Verheerender Wirbelsturm: Hurrikan „Melissa“: Steigende Opferzahl und erste Hilfsflüge

    • Oktober 31, 2025
    Verheerender Wirbelsturm: Hurrikan „Melissa“: Steigende Opferzahl und erste Hilfsflüge