Arbeitsmarkt: Agenturchef erwartet Stimmungswechsel in der Wirtschaft

  • November 3, 2025

Die finanzpolitischen Entscheidungen der Bundesregierung stimmen den Chef der Regionaldirektion Nord in Kiel optimistisch. Bei der Infrastruktur im Norden sieht er allerdings Verbesserungsbedarf.

Globale Krisen wie der anhaltende russische Angriffskrieg in der Ukraine wirken sich spürbar auf den deutschen Arbeitsmarkt aus. Die Stimmung bei den Unternehmen im Land bleibt düster. Doch zum Jahreswechsel 2026 erwartet der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher, einen Wandel. 

„Ich erlebe derzeit relativ wenig Zuversicht, wenn ich mit Unternehmen spreche“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Kiel. Doch mit Blick auf die finanzpolitischen Entscheidungen der schwarz-roten Bundesregierung zeigt er sich optimistisch: Ab dem Frühjahr 2026 werde sich die Stimmung auf dem Arbeitsmarkt wieder aufhellen.

„Wenn die staatlichen Investitionen greifen, werden sie auch das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft stärken. In der Folge dürften dann auch private Investitionen nachziehen“, sagte Biercher. Bis dahin müsse man sich noch gedulden.

Probleme mit der Verkehrsinfrastruktur im Norden

Überdies müsse mehr in die Infrastruktur investiert werden. „Wir haben in Schleswig-Holstein zunehmend Probleme mit der Verkehrsinfrastruktur“, sagte Biercher. Die Frage laute, wie der Arbeitnehmer von zu Hause zur Arbeit gelangt. 

Die Mobilitätsangebote im Land böten nicht die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit, die Beschäftigte benötigen. Besonders auf den Strecken von Kiel nach Hamburg oder Lübeck fallen die Züge regelmäßig aus. „Und das macht natürlich auch was mit den Menschen“, betonte der Agenturchef. Auch um das nördlichste Bundesland attraktiver für weitere Fachkräfte zu machen, müsse sich dies ändern.

Fachkräftemangel mit Integration begegnen

Gleichzeitig führe auch die immer älter werdende Gesellschaft zu einem Arbeits- und Fachkräftemangel: „Wir wissen seit 1972, dass wir ein demografisches Problem in Deutschland bekommen werden“, sagte Biercher. Vier Jahrzehnte seien die Augen zugemacht worden und nun werde seit ein paar Jahren der Entwicklung entgegengesteuert. 

„Wir brauchen gesteuerte Zuwanderung aus dem Ausland“, führte Biercher aus. Und es wäre eine gute Lösung, die Menschen, die bei uns im Land sind – wie etwa auch Geflüchtete – und hier bleiben wollen, zu integrieren. 

„Das heißt, wir müssen schauen, dass wir ihnen die deutsche Sprache vermitteln und ihre beruflichen Fähigkeiten nutzen“, sagte der Agenturchef. Das beste Mittel, Menschen zu integrieren, sei die Arbeit. ZUgleich helfe Integration, den Arbeits- und Fachkräftemangel zu bekämpfen.

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