Niedersachsen: Ministerin: Polizisten-Anklage belegt funktionierenden Staat

  • November 5, 2025

Schüsse in der Fußgängerzone: Warum feuerte ein Polizist auf Lorenz? Die Anklage wegen fahrlässiger Tötung zeigt aus Sicht der Innenministerin eines ganz klar.

Die Anklage gegen einen Polizisten nach den tödlichen Schüssen auf den 21-jährigen Lorenz in Oldenburg wertet Niedersachsens Innenministerin als Beleg für ein ordnungsgemäßes System. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zeige aus ihrer Sicht deutlich, dass der Rechtsstaat funktioniere, sagte Daniela Behrens. „Die Ermittlungsbehörden in Niedersachsen arbeiten unabhängig, unvoreingenommen und rechtskonform“, sagte die SPD-Politikerin. 

Die Oldenburger Strafverfolgungsbehörde hatte zuvor mitgeteilt, dass gegen den Polizisten Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben worden sei. „Ein vorsätzliches Tötungsdelikt kann dem Angeschuldigten nach Auffassung der Staatsanwaltschaft nicht vorgeworfen werden, da er irrtümlich glaubte, sich in einer Notwehrlage zu befinden“, hieß es.

Schüsse in der Nacht zu Ostersonntag

Der Beamte soll den Schwarzen in der Nacht zu Ostersonntag bei einem Einsatz in der Oldenburger Fußgängerzone von hinten erschossen haben. Den Ermittlungen zufolge wurde der Deutsche mindestens dreimal getroffen – in Oberkörper, Hüfte und Kopf. Er starb im Krankenhaus. 

Der gewaltsame Tod des jungen Mannes machte viele Menschen traurig und fassungslos – weit über die Grenzen der niedersächsischen Stadt hinaus. Nach den tödlichen Schüssen kam es bundesweit zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt.

Ministerin: Viele Vorwürfe nicht angemessen und nicht durch Fakten gedeckt

Ministerin Behrens warnte bei allem Verständnis für die Trauer und die Wut vor pauschalen Vorwürfen. Viele Vorhalte in Richtung von Polizei und Staatsanwaltschaft seien nicht angemessen und nicht durch Fakten gedeckt. Die Ministerin betonte, dass die Anklage kein Schuldspruch sei und die Unschuldsvermutung gelte. „Ausschließlich das Gericht hat nun die schwierige Aufgabe, die Abläufe dieser verhängnisvollen Nacht möglichst lückenlos zu rekonstruieren und Recht zu sprechen“, sagte Behrens.

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