Geflügelpest: So ist die Lage bei Vogelgrippe im Saarland

  • November 7, 2025

Mehr als 30 Wildvögel im Saarland wurden positiv auf Vogelgrippe getestet. Hausgeflügel ist nicht betroffen. Wie geht es weiter mit der Stallpflicht?

Die Vogelgrippe breitet sich im Saarland weiter aus. Es seien bereits 32 Wildvögel vom Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) positiv auf das Vogelgrippevirus getestet worden, teilte das Umweltministerium in Saarbrücken mit. Darunter seien 29 Kraniche. Tests bei Hausgeflügel waren laut Ministerium bisher alle negativ.

Weiterhin gebe es nur in einem Fall einen Nachweis der hochansteckenden H5N1-Variante durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI). Rückmeldungen zu mehreren Proben aus dem Saarland stehen noch aus, wie der Ministeriumssprecher sagte. Im FLI gingen derzeit viele Einsendungen aus Deutschland ein, was die Labore auslaste und den Prozess verlangsame.

Insgesamt seien bislang 49 Vögel im Landeslabor beim LAV untersucht worden. Vier Tiere seien Hausgeflügel, 45 Tiere Wildvögel gewesen. Wird dort Vogelgrippe nachgewiesen, gilt der Fund als amtlicher Verdachtsfall. Erst wenn das FLI das Geflügelpestvirus bestätigt, ist es ein amtlich bestätigter Fall. 

Verstöße gegen Stallpflicht gemeldet

Seit dem 30. Oktober gilt im Saarland die Stallpflicht für alle Vögel. Hühner, Fasane, Enten, Gänse & Co sind ausschließlich in geschlossenen Ställen oder unter Vorrichtungen, die nach oben und seitlich abgesichert sind, zu halten. Bei Verstößen gegen die Stallpflicht können nach Angaben des Ministeriums Bußgelder von bis zu 30.000 Euro verhängt werden. 

Das LAV gehe derzeit elf gemeldeten Verstößen gegen die Stallpflicht nach. In zwei Fällen sei bereits ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden. Die geltende Verfügung zur Stallpflicht sei unbefristet, werde aber ständig evaluiert. Spätestens nach vier Wochen solle über eine Fortsetzung entschieden werden. Dabei spiele auch die Entwicklung der bundesweiten Fallzahlen eine Rolle.

Hauptvogelzug-Route über dem Saarland

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Viele Kraniche und andere Wildvögel ziehen derzeit in Richtung Süden, darunter sind auch erkrankte Tiere. Eine Hauptzug-Route liege über dem Saarland: Geschwächt durch die Infektion seien Tiere gezwungen, ihren Flug zu unterbrechen. 

Sie gingen erkrankt zu Boden und würden dort verenden, teilte das Ministerium mit. Diese Tiere tragen das Virus in sich: Schnabelauswurf und Kot seien hochansteckend und stellten eine Gefahr für die saarländische Vogelpopulation und Geflügelbestände dar. Laut Robert Koch-Institut sind in Deutschland keine Fälle bei Menschen bekannt. 

Saarland bei Stallpflicht vorn

Nach dem Fund toter Kraniche, bei denen H5N1 nachgewiesen wurde, hatten das Saarland und Hamburg als erste Bundesländer eine landesweite Stallpflicht für Nutzgeflügel angeordnet. In einer Reihe anderer Bundesländer gilt die Stallpflicht regional begrenzt.

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