Techmilliardär und Tesla-Chef Elon Musk kann auf eine Rekordvergütung von bis zu einer Billion US-Dollar (rund 870 Milliarden Euro) hoffen. Die Aktionäre des Elektroautobauers billigten am Donnerstag ein Vergütungspaket für Musk in diesem Umfang. Bedingung ist, dass der 54-Jährige den Börsenwert von Tesla in den kommenden zehn Jahren deutlich steigert. Musk dankte den Aktionären für ihr Vertrauen.
Nach Konzernangaben stimmten Tesla-Anteilseigner für das Paket, die zusammen mehr als 75 Prozent der Aktien halten. Der Elektroautokonzern will Musk als Firmenchef damit langfristig an sich binden. Gemäß der Vereinbarung soll er bis zu zwölf Prozent der Unternehmensaktien erhalten. Damit er die gesamte Prämie in Anspruch nehmen kann, muss Tesla eine Marktkapitalisierung von „mindestens 8,5 Billionen Dollar bis 2035“ erreichen. Das entspricht rund dem Sechsfachen des aktuellen Werts.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken“, die das Vergütungspaket unterstützt hätten, sagte Musk. „Ich weiß das sehr zu schätzen.“ Als das Ergebnis der Abstimmung stattfand, brachen „Elon“-Jubelrufe aus.
Zuletzt hatte Tesla allerdings mit Verkaufsproblemen zu kämpfen, die Analysten auch auf das umstrittene politische Engagement von Musk zurückführen. Er hatte US-Präsident Donald Trump bis Ende Mai beraten. Zudem warb er vor der Bundestagswahl im Februar massiv für die AfD.
Musk beschreibt Teslas Wachstumspotenzial dagegen als nahezu grenzenlos. Im Juli hatte er gesagt, wenn das Unternehmen seine Vision für autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz verwirkliche, könne es „mit Abstand das wertvollste Unternehmen der Welt“ werden.
Erst Anfang August hatte Tesla Musk ein „vorläufiges“ Aktienpaket im Wert von 29 Milliarden Dollar (rund 25 Milliarden Euro) gewährt. Gegen eine zunächst geplante noch größere Vergütung von fast 56 Milliarden Dollar für Musk hatten Aktionäre geklagt.
Musk hat laut dem Milliardärs-Tracker des Magazins „Forbes“ ein Nettovermögen von rund 500 Milliarden Dollar und ist der reichste Mensch der Welt. Seine ersten Millionen machte er, als er 1999 eine Software an den US-Computerhersteller Compac verkaufte – für insgesamt 300 Millionen Dollar. Seine nächste Firma fusionierte später mit dem Onlinebezahldienst Paypal. Der in Südafrika geborene Musk verließ das Unternehmen und gründete 2002 den Weltraumkonzern SpaceX. 2004 wurde er Vorsitzender von Tesla.
