Nordost-CDU: Ex-Ministerin Hoffmeister nach Amthor CDU-Generalsekretärin

  • Mai 26, 2025

Philipp Amthor sollte als Generalsekretär eine zentrale Führungsfigur der CDU in MV sein. Weil er neue Aufgaben in der Bundespolitik bekommt, übernimmt Katy Hoffmeister das wichtige Parteiamt.

Knapp eineinhalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl hat die CDU Mecklenburg-Vorpommerns eine maßgebliche Führungsposition neu besetzt. Der Landesvorstand berief in einer Sitzung in Schwerin die Landtagsabgeordnete Katy Hoffmeister als kommissarische Generalsekretärin der Landespartei. Die kurzfristige Neubesetzung war notwendig geworden, weil Philipp Amthor das Amt zugunsten neuer Aufgaben im Bund Ende Mai abgeben wird.

Katy Hoffmeister steht für große Sachkunde, für Integrität und klare Haltung. Sie ist eine exzellente Parlamentarierin und eine profilierte Stimme der CDU in Mecklenburg-Vorpommern“, betonte Landesparteichef Daniel Peters, auf dessen Vorschlag die Ernennung erfolgte. Ein Parteitag mit einer regulären Wahl ist für dieses Jahr nicht geplant. Peters zeigte sich überzeugt davon, dass Hoffmeister als frühere Justizministerin und Abgeordnete das politische und organisatorische Rüstzeug mitbringe, das sie als Generalsekretärin brauche und dies in den anstehenden Wahlkämpfen auch unter Beweis stellen werde.

Neue Aufgaben für Amthor im Bund

Ursprünglich sollte der mediengewandte CDU-Bundestagsabgeordnete Amthor als Generalsekretär die organisatorischen Fäden in der Nordost-CDU in den Händen halten und auch den Wahlkampf 2026 koordinieren. Doch nach der Ernennung zum Parlamentarischen Staatssekretär im neuen Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung gab Amthor bekannt, dass er das Parteiamt aufgibt. Erst vor einem Jahr war der heute 32-Jährige auf dem Parteitag in Rostock mit fast 94 Prozent gewählt worden.

Mit Hoffmeister übernimmt nun erstmals eine Frau in der Nordost-CDU das Amt des Parteistrategen. Führungserfahrungen konnte die 52 Jahre alte Juristin bereits im Vorstand der Rostocker Universitätsmedizin und von 2016 bis 2021 als Justizministerin Mecklenburg-Vorpommerns sammeln. Zudem gehörte sie der CDU-Landespitze seit 2022 als eine von drei stellvertretenden Vorsitzenden an. Nach 2016 war Hoffmeister 2021 zum zweiten Mal in den Landtag gewählt worden, konnte wegen des Regierungswechsels zu Rot-Rot ihr Ministeramt nicht weiterführen. Im Parlament leitet sie aktuell den Sozialausschuss.

Als die CDU Anfang 2020 nach dem überraschenden Rücktritt von Vincent Kokert als damaligem Landesparteichef in eine Führungskrise geriet, hatte Hoffmeister Ambitionen auf das Spitzenamt deutliche gemacht. Doch gab sie schließlich innerparteilichem Druck nach und verzichtete zugunsten Amthors auf eine drohende Kampfkandidatur. Amthor selbst kam aber auch nicht zum Zuge. Die Affäre um seine Lobbyarbeit für das New Yorker Start-up-Unternehmen Augustus Intelligence bremste seinerzeit dessen rasanten politischen Aufstieg.

CDU zuletzt mit mäßigen Ergebnissen 

Nach zuletzt desaströsen Ergebnissen bei Landtags- und Bundestagswahlen fällt Hoffmeister nun die Aufgabe zu, ihrer Partei neuen Mut einzuhauchen und deren Kampagnenfähigkeit zu verbessern. Bei der Bundestagswahl erreichte sie in MV knapp 18 Prozent – halb so viel wie die AfD. Vom Stimmungstief für die SPD im Land konnte die CDU bislang nicht profitieren. In Umfragen lag sie mit 16 bis 17 Prozent zuletzt klar hinter der AfD und auch hinter der SPD auf Platz drei.

Anders als Amthor, der die Auseinandersetzung mit den politischen Konkurrenten geradezu sucht und keinem Wortgefecht aus dem Weg geht, gilt Hoffmeister eher als moderat. Im Landtag bewies sie als eine der bekannteren Oppositionspolitikerinnen, dass sie durchaus auch scharfzüngig sein kann.

„Unsere Partei steht für ein klares Wertegerüst, für Politik in der Sache und für ein modernes, handlungsfähiges Land. Diesen Anspruch möchte ich organisatorisch und inhaltlich untermauern“, sagte Hoffmeister. In Zeiten politischer Polarisierung und Vertrauensverlust in politische Arbeit komme es in besonderer Weise auf seriöse und klare Kommunikation an. Der direkte Dialog mit der Parteibasis sei ihr ebenso wichtig wie die strategische Weiterentwicklung der Parteistrukturen.

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