Diskriminierung: Mehr Hasskriminalität gegen queere Menschen in Hamburg

  • Mai 27, 2025

Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen müssen sich immer wieder mit Anfeindungen auseinandersetzen. Die Behörden erfassten dabei zuletzt mehr queerfeindliche Straftaten in der Hansestadt.

Queere Menschen sind in Hamburg zuletzt häufiger wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität Opfer von Hasskriminalität geworden. Die Polizei in der Hansestadt erfasste für 2024 demnach 1.043 Delikte von Hasskriminalität, teilte eine Polizei-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

2023 hatte die Zahl der Straftaten in diesem Zusammenhang noch bei 556 gelegen. Aktuellere Daten liegen derzeit nicht vor. 

Anstieg um mehr als 80 Prozent

Die Zahl der Delikte erhöhte sich damit von 2023 auf 2024 um rund 88 Prozent. Registriert wurden laut Behörde unter anderem Beleidigungen, Volksverhetzung, Sachbeschädigungen, Diebstähle, aber auch Körperverletzung.

Unter den Straftaten gab es 2024 insgesamt 149 Opfer, die im Bereich „sexuelle Orientierung“ und „geschlechtsbezogene Diversität“ gezählt wurden. Im Jahr 2023 waren es noch 98 Opfer.

Queere wurden verletzt und beraubt

Darunter waren im vergangenen Jahr auch mehr Gewaltdelikte – 38 im vergangenen Jahr (2023: 20 Fälle) – die sich gegen eine bestimmte sexuelle Orientierung richteten: darunter teils auch gefährliche Körperverletzungen sowie Raub. 

Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Hasskriminalität ist bundesweiter Trend

Queerfeindliche Straftaten nehmen auch bundesweit zu. Wie ein Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) vom Dezember zeigte, erfasste die Polizei 2023 insgesamt 17.007 Fälle von Hasskriminalität in ganz Deutschland. Als politisch motivierte Hasskriminalität im Sinne der Statistik werden Straftaten eingestuft, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sie aufgrund von Vorurteilen verübt wurden.

Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle richtete sich 2023 laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Die Zahl der Straftaten im Bereich „Sexuelle Orientierung“ und „Geschlechtsbezogene Diversität“ habe sich demnach seit 2010 nahezu verzehnfacht.

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