Museen: Landesmuseum zur Slawenzeit – Wachkosten höher als Einnahmen

  • Juni 7, 2025

Der Landesrechnungshof empfiehlt drastische Schritte zur Kostensenkung. Auch andere Kultur-Leuchttürme im ländlichen Raum haben Probleme, so etwa das Archäologische Freilichtmuseum in Groß Raden.

Immer mehr Museumsleuchttürme außerhalb der großen Städte Mecklenburg-Vorpommerns geraten unter Druck. Jüngstes Beispiel: das landeseigene Archäologische Freilichtmuseum in Groß Raden bei Sternberg (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Der Landesrechnungshof moniert nach einer Prüfung, das Museum werde nicht wirtschaftlich betrieben. 

Die Anlage in Groß Raden ist der Slawenzeit gewidmet. Im Freigelände gibt es eine Slawenburg, originalgetreue Wohn- und Handwerksstätten sowie einen Tempel zu sehen. Außerdem gibt es ein Ausstellungsgebäude. Insbesondere in den Wintermonaten kommen dem Rechnungshof zufolge aber zu wenige Besucher.

58.000 Euro Einnahmen – 100.000 Euro für Sicherheitsleute

Die Prüfer nahmen den Zeitraum März 2022 bis Februar 2023 genauer unter die Lupe. In dieser Zeit überstiegen allein die Kosten für das Sicherheitsunternehmen von rund 100.000 Euro die Einnahmen des Museums von gut 58.000 Euro deutlich, wie es hieß. Im Winter sei das Missverhältnis besonders groß: Von November 2022 bis März 2023 seien nur 1.882 Besucher gekommen – fast 33.000 Euro für das Sicherheitsunternehmen standen laut Rechnungshof gut 5.300 Euro an Einnahmen gegenüber. Für das gesamte Jahr 2022 wies das Museum mehr als 24.000 Besucher aus.

Empfehlung: im Winter schließen

Der Rechnungshof empfiehlt, das Museum im Winter teilweise oder ganz zu schließen, um so Ausgaben für externes Personal einzusparen. Denkbar seien auch eine Gebührenerhöhung oder eine Steigerung der Attraktivität von Ausstellung, Veranstaltungen und Projekten, um mehr Besucher anzuziehen.

Das zuständige Kulturministerium erklärte laut Rechnungshof, eine Schließung des Freigeländes im Winter sei unrealistisch. Schäden durch Vandalismus und Diebstahl seien zu befürchten, wenn das Gelände nicht bewacht werde. Eine Steigerung der Attraktivität von Ausstellung, Veranstaltungen und Projekten setze Investitionen voraus. Dem Land stünden dafür aber nur „sehr begrenzte“Mittel zur Verfügung.

Schließzeiten im Winter nehmen abseits der Städte zu

Ausgedehnte Schließzeiten in den Wintermonaten nehmen in kulturellen Leuchttürmen außerhalb der großen Städte zu. So reduziert das landeseigene Schloss Ludwigslust künftig seine allgemeinen Öffnungszeiten von November bis März auf die Wochenenden, um Kosten zu sparen. Im ebenfalls landeseigenen Schloss Mirow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist von November bis Februar ein Besuch grundsätzlich nur auf Anmeldung möglich. Schloss Bothmer an der mecklenburgischen Ostseeküste, ebenfalls in Landesbesitz, öffnet von November bis März nur an den Wochenenden. Donnerstags gibt es zudem einen festen Führungstermin.

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