Bildungsministerin Prien befürwortet bundesweite Sprachtests für Vierjährige

  • Juni 7, 2025

Bundesbildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) befürwortet bundesweite Sprachtests für Vierjährige. Je nach Ergebnis solle es dann vor der Einschulung „bei Bedarf eine verpflichtende Sprachförderung“ geben, sagte Prien der „Welt am Sonntag“. Allerdings sei die Entscheidung darüber Sache der Länder, ebenso wie auch die mögliche Einführung einer Kita-Pflicht. Auch diese hätte aber „aus meiner Sicht Vorteile“, sagte Prien.

„Eine Alternative ist eine vorgezogene Schulpflicht für Kinder mit besonderem Förderbedarf, wie einige Länder sie bereits haben oder gerade einführen“, sagte die Ministerin weiter. „Die Notwendigkeit, dass wir beim Übergang zwischen Kita und Schule mehr tun müssen, sehen inzwischen alle Bildungsminister. Dieses Eisen muss jetzt geschmiedet werden.“

Generell betonte Prien allerdings die Erziehungsverantwortung der Eltern für ihre Kinder. „Bildung und Erziehung fangen in der Familie an, das ist zuletzt vielleicht ein bisschen in Vergessenheit geraten“, sagte sie der Zeitung. „Ein Staat, der alles leisten will in diesem Bereich, wird immer überfordert sein.“ 

Kinder mit schlechteren Startchancen seien jedoch heute eher die Regel als die Ausnahme. „Deshalb wird es immer häufiger notwendig, bildungskompensatorisch tätig zu werden“, gab die CDU-Politikerin auch zu bedenken. Dies werde aber „nur funktionieren, wenn Eltern, Kita und Schule besser zusammenarbeiten“.

Prien kritisierte, dass Kinder in den ersten Lebensjahren häufig keine hinreichende Aufmerksamkeit ihrer Eltern mehr bekommen würden, „weil die mit ihrem Smartphone beschäftigt sind“. Die Auswirkungen seien dramatisch. „Kinder können sich nicht gesund entwickeln, wenn sie von den Eltern keinen Augenkontakt und keine mimischen Antworten mehr bekommen“, warnte die Ministerin. Zudem werde 40 Prozent der Kinder nicht mehr vorgelesen.

Erneut sprach sich Prien für ein Handyverbot an Grundschulen aus. Sie erinnerte daran, dass sie 2023 als erste Landesministerin ein solches Verbot eingeführt habe. Damals sei sie „noch als rückständig und technikfeindlich beschimpft worden“. Inzwischen habe aber „die Debatte eine große Dynamik entwickelt, weil wir sehen, wie sehr Konzentrationsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeiten unter zu hohen Bildschirmzeiten leiden.“

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