„Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt“ – das sagt Günther in einem Interview mit Blick auf Soziale Medien und Kinder. Er hat eine Forderung.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) macht sich für ein Verbot von Tiktok, Instagram und Facebook für unter 16-Jährige stark. „Als Staat haben wir unsere Schutzfunktion in den vergangenen Jahren wirklich vernachlässigt“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Es sei höchste Zeit, dass ein Paradigmenwechsel eingeleitet und alles getan werde, „damit unter 16-Jährige wirklich TikTok-frei, überhaupt frei von Social Media in unserer Gesellschaft aufwachsen können“.

In einem Leitantrag fordert sein Landesverband ein Verbot von Sozialen Medien für Kinder und Jugendliche sowie eine stärkere Kontrolle der Plattformen insgesamt, wie die Zeitung weiter berichtet. Dieser soll am 17. Juni beim Landesausschuss der CDU Schleswig-Holstein beschlossen werden und ein Ausgangspunkt für eine bundesweite Regelung sein.

Günther begründet seinen Vorstoß dem Bericht zufolge mit den negativen Auswirkungen auf die Jugendlichen und die Gesellschaft. „Soziale Medien bringen bei mangelnder Kontrolle Kinder mit Dingen in Kontakt, die gewaltverherrlichend sind, die sexualisierte Gewalt zeigen und die Fake News verbreiten“, sagte er. Die Kinder würden massiv überfordert. „Eltern haben keine Möglichkeit mehr, überhaupt herauszufinden, was ihre Kinder alles über sich ergehen lassen müssen.“