„Horror“-Pflegeheime in Bulgarien: 75 Menschen nach Misshandlungen befreit

  • Juni 7, 2025

In Bulgarien hat die Polizei 75 Senioren aus zwei illegalen Pflegeheimen befreit, in denen sie misshandelt wurden. Wie das Justizministerium am Samstag in Sofia mitteilte, räumte die Polizei die beiden Einrichtungen in dem zentral gelegenen Dorf Yagoda und befreite Männer und Frauen im Alter zwischen 51 und 85 Jahren. 

Die Betreiber der Einrichtungen hatten dort Zimmer zur Vermietung angeboten, wodurch sie Inspektionen der Gesundheitsbehörden umgingen. Fünf Verdächtige wurden festgenommen und in Untersuchungshaft genommen.

Justizminister Georgi Georgiev sprach von „Horrorhäusern“. Nach Angaben seines Ministeriums wurden einige der Senioren „an den Füßen gefesselt“ und „unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln“ aufgefunden. Die pflegebedürftigen Menschen wurden demnach zu mehreren in „Zimmern (…) ohne Bettzeug, mit abmontierten Fenstergriffen und abgeschnitten von der Außenwelt“ eingepfercht.

Die Staatsanwaltschaft in der nahe gelegenen Stadt Stara Sagora leitete Ermittlungen wegen „Entführung, Gewaltanwendung und Vernachlässigung“ ein. Die Anklagebehörde zitierte Zeugen, wonach eine ältere Dame ihre Einrichtung seit vier Jahren nicht verlassen hatte. 

Ein anderer Bewohner habe versucht zu entkommen, sei aber wieder eingefangen, geschlagen und bewusstlos zurückgelassen worden. Nach Angaben des Justizministeriums wurden 18 ehemalige Insassen in Krankenhäuser gebracht, zwei von ihnen schwebten in Lebensgefahr.

Bulgarien ist das ärmste Land der Europäischen Union. Internationale Organisationen weisen regelmäßig auf gravierende Mängel in den Gesundheitseinrichtungen und insbesondere den psychiatrischen Einrichtungen des Landes hin. Im November 2021 starben neun Menschen beim Brand in einem Seniorenheim nahe der Stadt Varna, im Mai 2022 starben bei einem ähnlichen Vorfall vier weitere Menschen.

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