Linda Evangelista: Supermodel will nicht in den Spiegel schauen

  • April 24, 2025

Linda Evangelista hatte es sehr schwierig. Das Model erzählt, dass es versucht zu lernen, sich selbst zu lieben.

Linda Evangelista (59) gehörte zu den sagenumwobenen Supermodels der 1990er Jahre. Später verschwand sie jedoch geradezu und berichtete davon, nach einem Schönheitseingriff „deformiert“ zu sein. Auch ihren Kampf gegen eine Brustkrebserkrankung machte sie öffentlich. Jetzt spricht Evangelista unter anderem über die psychische Belastung, die mit allem einherging.

Linda Evangelista dachte nicht, dass sie schön ist

In den 90ern wurde das Model zum weltweiten Inbegriff von Schönheit neben Kolleginnen wie Cindy Crawford (59) oder Naomi Campbell (54). Damals habe ihr aber niemand gesagt, dass sie schön ist. „Ich lief nicht herum und dachte, ich sei schön“, erzählt Evangelista im Gespräch mit dem Modemagazin „Harper’s Bazaar“. Die Aufmerksamkeit habe nicht ihr als Person, sondern ihrer Arbeit gegolten.

„Mir wurde nie gesagt, dass ich schön sei“, erzählt die heute 59-Jährige. Sie habe etwa gehört, dass ihr Haar toll aussehe, jedoch habe „niemand je gesagt: ‚Linda, du bist wunderschön.'“ Aus genau diesem Grund sagt sie den Menschen, die sie liebt, wie schön sie sind: „Ich sage es meinen Neffen, ich sage es meinen Freunden, und ich sage vor allem meinem Sohn, wie schön er ist, weil ich denke, dass es wichtig ist, das zu hören.“

Schönheit verdient man sich

„Ich glaube wirklich, dass Schönheit etwas ist, das man sich verdient“, ist Evangelistas Ansicht. Es gehe nicht um Jugendlichkeit oder Vollkommenheit. Ihre Großmütter, die den Krieg durchleben mussten, hätten etwa „so wunderschöne“ Gesichter gehabt. „Das hatte nichts mit Perfektion oder Jugend zu tun.“

Sie selbst hat ebenfalls sehr schwierige Jahre hinter sich. „Ich wurde brutal entstellt“, schrieb sie 2021 auf Instagram. Bei einer Schönheitsbehandlung sei es rund fünf Jahre zuvor zu Komplikationen gekommen. Statt Fettzellen an mehreren Körperstellen zu reduzieren, habe der Eingriff das Gegenteil bewirkt. Die missglückte Behandlung habe sie zutiefst depressiv und schließlich zu einer „Einsiedlerin“ gemacht.

„Ich muss eine Therapie machen, damit mir gefällt, was ich sehe, wenn ich in den Spiegel schaue, und ich schaue trotzdem nicht in den Spiegel. Ich wollte mich nicht sehen, weil ich mich nicht liebte oder mochte“, erzählt Evangelista jetzt. Sie arbeite aber daran, „und ich versuche, mich selbst zu mögen, mit all meinen Fehlern, und mich selbst zu lieben“.

„Es ist mir egal, wie ich altere“

In einem Interview mit dem „Wall Street Journal“ machte sie 2023 zudem öffentlich, dass 2018 Brustkrebs bei ihr entdeckt wurde. Evangelista entschied sich für eine beidseitige Mastektomie. „Brustkrebs wird mich nicht umbringen“, sagte sie sich.

„Es ist mir egal, wie ich altere. Ich will nur altern“, erklärt sie heute. Es müsse nicht „würdevoll“ sein, sie wolle nur „wirklich, wirklich, wirklich nicht sterben. Ich habe noch so viel zu tun. Ich fühle mich langsam endlich wohl mit mir selbst und mit allem, und jetzt möchte ich es genießen.“

Jahrelang habe sie sich so gefühlt, als ob alle Augen auf sie gerichtet waren. Dieses Gefühl habe sie nun nicht mehr. „Und damit habe ich kein Problem“, sagt sie. Sie sei froh, nicht mehr ein Leben wie zu ihrer Blütezeit zu führen. Viel wichtiger scheint Evangelista ihr Sohn Augustin (18) zu sein, den sie Augie nennt. „Ich möchte Großmutter werden, aber nicht in unmittelbarer Zukunft“, erzählt das Model. „Ich lebe. Ich lebe. Ich lebe, und ich werde tun, was ich tun muss. Ich werde kämpfen, weil ich es nicht anders will. Ich bin noch nicht fertig

Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111

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